Visual Computing Report

Auf ein Wort

Liebe Freunde und Partner,

Wir werden wohl auch im kommenden Jahr mit so verschiedenartigen Herausforderungen und Problemen konfrontiert sein wie kaum eine Generation vor uns. Wissenschaft und Forschung spielen deshalb gerade jetzt eine bedeutende Rolle. Denn hier arbeiten Expertinnen und Experten daran, Entwicklungen zu erkennen und Lösungen auszuarbeiten. Dass die Forschungen am Fraunhofer IGD dank der Kompetenz im Bereich Visual Computing an der Schnittstelle zwischen Innovation und praktischer Anwendung ansetzen, macht unsere Arbeit in besonderer Weise vielschichtig und relevant. Nicht zuletzt, weil wir uns verstärkt an Branchen orientieren und intensiv fördern, abteilungsübergreifend zusammenzuarbeiten, haben wir eine Dynamik erreicht, die den Weg ebnet von der technischen Innovation zu erfolgreichen Produkten.

Ein gutes Beispiel dafür ist der neuartige Forschungsbereich Bioökonomie und Infrastruktur, den wir im vergangenen Jahr am Fraunhofer IGD in Rostock gegründet haben. Schwerpunkt wird die nachhaltige (Weiter-)Entwicklung einer ressourcenschonenden und emissionsreduzierenden Landwirtschaft sein: Wir wollen Betrieben, Unternehmen und öffentlichen Institutionen wirkungsstarke digitale Verfahren zur Verfügung stellen, um die landwirtschaftliche Wertschöpfung gezielt auszubauen. Und wir arbeiten an Werkzeugen, damit landwirtschaftliche Betriebe besser mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen können. Das betrifft sowohl den Pflanzenanbau und die tiergerechte Nutztierhaltung als auch die forstwirtschaftliche Nutzung von Mooren und die Aufzucht im Meer. Mit unseren digitalen Technologien aus der KI-gestützten Nah- und Fernerkundung werden wir das Rüstzeug bereitstellen, das den aktuellen Herausforderungen in der Acker- und Grünlandwirtschschaft gerecht wird

Andere, aktuelle Forschungsschwerpunkte bergen weiterhin ein umfangreiches Innovationspotenzial, insbesondere in den Branchen Automotive, Gesundheit und Pflege, Software und IT-Wirtschaft, Maritime Wirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Auch hier wollen wir unsere Engagements weiter ausbauen, genau wie unsere Forschungen etwa im Bereich des Quantencomputings und zum Metaverse. Zudem sind weitere Ausgründungen geplant.

Die Zahl unserer Aufgaben und Projekte wird also auch im kommenden Jahr ähnlich hoch sein wie unser Anspruch, neues Wissen anwendbar zu machen. Es erwartet uns viel Arbeit. Was aber könnte für uns Forschende motivierender sein, als dicht am Puls wichtiger technologischer Entwicklungen zu bleiben und diese sinnvoll mitzugestalten?

 

Institutsleitung
Prof. Dr. techn. Dieter W. Fellner Dr.-Ing. Matthias Unbescheiden

Unsere Expertise: Visual Computing

Unsere Kompetenzen und Technologien gliedern sich in vier Leistungsbereiche und decken alle anwendungsrelevanten Kompetenzfelder im Visual Computing ab. Unsere crossfunktionalen Teams aus Expertinnen und Experten unterstützen in sechs Fokusbranchen Kundschaft aus Wirtschaft und Politik mit flexiblen Softwarelösungen.

Leistungsbereiche

Problemanalyse

Vorhandene Prozesse und Geschäftssysteme werden analysiert, indem wir verfügbare Daten und Datenquellen strukturiert durchsuchen, aggregieren, fusionieren und verknüpfen, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Dabei sind ein optimales Datenmanagement sowie eine effiziente Datenhaltung und -verarbeitung für uns relevant, um über eine Kombination aus automatischen Analytics-Methoden und Visualisierung wesentliche Erkenntnisse aus den Datenmengen zu erzielen.

Kunden erhalten mittels Big Data, Machine Learning und KI-Methoden einen tiefen Einblick in ihre Daten und in die Zusammenhänge, welche in ihren heterogenen Daten stecken.

Konzeption von Software- und Hardwaresystemen

Basierend auf einer detaillierten Anforderungsanalyse werden über einen nutzerzentrierten, agilen und iterativen Ansatz Software- und Hardwaresysteme konzipiert, die auf den Kunden und seine spezifischen Aufgaben mit dem Ziel der Visualisierung komplexer Daten zugeschnitten sind.

Mittels der Identifikation der technischen Bausteine und Verfahren werden Zielbilder für neue Systeme und Verbesserungsvorschläge für bestehende Systeme erstellt.

Optimale Bedienbarkeit, User Centered Design (HCI, UI), Effizienz und neuartige Funktionalitäten sind unser Ziel. Wir garantieren dies unseren Kunden durch Software-Entwurfsmethodiken, -Entwicklungsumgebungen und -Testmethoden auf Industriestandard.

Entwicklung von Prototypen

Ergebnis unserer Tätigkeit muss nicht nur ein Konzeptpapier sein, sondern es kann auch ein belastbarer Prototyp entstehen, der sich umfänglich auf alle Leistungsmerkmale hin prüfen lässt.

Dabei erfolgt das Prototyping iterativ und in intensivem Austausch mit dem Kunden, sodass wesentliche Designentscheidungen zu Funktionalitäten schnell und effizient abgestimmt werden können und Entwicklungen immer zielorientiert erfolgen.

Durch den schnellen Aufbau von Prototypen bieten wir mithilfe von Tests und Validierungen den Nachweis von Machbarkeit und Nutzen, helfen Risiken zu minimieren und Entscheidungen über Umsetzungen zu treffen.

Realisierung und Implementierung visuell-interaktiver Systeme

Individuelle Lösungen oder auch Prototypen werden zu einem anwendungsbereiten operativen System entwickelt, das sowohl in der Software als auch in der Hardware replizierbar ist.

Mittels HW/SW-Integration, Tests und dem Roll-out werden diese Lösungen so umgesetzt, dass sie optimal in die existierende Systemumgebung des Kunden integriert werden können.

Zusätzlich zu einer Betreuung in der Einführungsphase gibt es die Softwarelösungen zum Kauf oder zur Lizenzierung mit fortlaufender Betreuung.

Auch zertifizierte Software-Entwicklungsprozesse nach DIN EN ISO sind auf Nachfrage möglich.

Unsere Kernkompetenzen

 

Das Fraunhofer IGD ist Ihr Partner für angewandtes Visual Computing. Unser breites technologisches und wissenschaftliches Know-how bündeln wir in 15 Kernkompetenzen.

Automotive

Im gesamten Automotive-Sektor entwickeln wir visuell-interaktive Lösungen der nächsten Generation für alle Phasen des automobilen Produktlebenszyklus – vom Entwurfsprozess und Design Review über technische Simulationen bis hin zur Qualitätskontrolle beim Produzieren der einzelnen Bauteile. Auf diese Weise verändern wir mit Ihnen zusammen die Mobilität der Zukunft.

 

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Luftfahrt-Ökobilanzen auf einen Klick sichtbar

Das EU-geförderte Projekt CleanSky 2 möchte die Luftfahrt sauberer machen, indem es die Luftfahrtindustrie dabei unterstützt, Materialien, Technologien und Systeme zu entwickeln, zu erproben und zu demonstrieren, die einen kleineren CO2-Fußabdruck hinterlassen. Im Rahmen eines Teilprojekts erstellt Fraunhofer Ökobilanzen für verschiedene Technologien. Das Fraunhofer IGD führt diese in der Eco-Hybrid-Plattform (EHP) zusammen, sodass alle Nutzerinnen und Nutzer auf intuitive und interaktive Weise Ergebnisse schnell visuell vergleichen können.

 
 

Staus vermeiden in der Smart City

Mit dem Software-Campus-Projekt BENEFIT entwickelt das Fraunhofer IGD eine KI-basierte Lösung, um den Verkehr zu analysieren und durch Umleitungen zu optimieren. Indem Autos, Radfahrende und Personen zu Fuß über mehrere Kameras hinweg automatisch getrackt werden, sollen sich Staus zukünftig vermeiden lassen. Die Technologie entsteht derzeit in Zusammenarbeit mit einem Automobilkonzern und ist nicht auf Gesichter oder Kennzeichen angewiesen, sondern arbeitet mit anonymen Merkmalen.

 

Ja zum ÖPNV!

Fraunhofer AUSTRIA liegt der öffentliche Personennahverkehr am Herzen: Im Projekt OEVVI geht es um die Frage, wie die Erfassung, Analyse und strukturierte Bereitstellung von Mobilitätsdaten die Nutzung von Bus und Bahn attraktiver machen kann. Die Basis liegt darin, Fahrgastströme automatisiert und datenschutzkonform zu erfassen, ehe sie in einen funktionierenden Mobilitätsdatenraum münden.

Gesundheit und Pflege

Wir widmen unsere Leistungen Unternehmen der industriellen Gesundheitswirtschaft und der medizinischen Versorgung. Mit unseren digitalen Lösungen für die individuelle Gesundheit werden wir die Medizin personalisieren, wobei wir beim Entwickeln und bei der Evaluation Patientenschutz, Datensicherheit, Diagnoseabsicherung und systematische Dokumentation berücksichtigen. Unsere Anwendungen unterstützen bei der Prävention zu Hause und am Arbeitsplatz, bei der Diagnostik und Therapie in der Arztpraxis und Klinik, aber auch bei der Rehabilitation und Pflege.

 

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Lungenkrankheiten besser verstehen

Das Projekt LUSCOV (Lungensonographie für Covid-19) untersucht den Krankheitsverlauf von Covid-19 und anderen Lungenkrankheiten mit dem Ziel, Veränderungen des Lungenfells zu entdecken und zu analysieren und dadurch Krankheitsverläufe besser verstehen zu können. Softwaretools bewerten automatisiert Ultraschallbilder der Lunge und können so Diagnosen verbessern und Klinikpersonal entlasten.

 

3D-gedruckter Augenersatz

Im KMU-geförderten Eurostars-Projekt »Click2Print Artificial Eyes« haben wir eine Software entwickelt, mit der sich Augenprothesen in 3D in einem vollständig digitalen Prozess mithilfe des 3D-Druckertreibers »Cuttlefish« drucken lassen. Die innovativen Augenprothesen sind in Großbritannien bereits als medizinisches Produkt zugelassen und werden dort verkauft – eine flächendeckende Einführung auf dem europäischen und US-Markt ist der nächste Schritt.

 

Gesundheitsversorgung der Zukunft

Das Fraunhofer Leitprojekt MED²ICIN hat ein digitales Patientenmodell entworfen, das Mediziner bei der Auswahl der optimalen Therapie unterstützt und so Behandlungszeit und Behandlungskosten reduziert. Die Lösung trägt die bisher zeitlich und räumlich getrennt voneinander vorhandenen Patientendaten zu einem digitalen Abbild zusammen und bildet eine Entscheidungshilfe zur effizienten sowie individuellen Diagnose- und Therapiefindung. Außerdem trägt das Modell zu einer wirksamen Begrenzung der Gesundheitsausgaben bei, die angesichts der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels dringend nötig ist. MED²ICIN wurde gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Frankfurt entwickelt und evaluiert. Die Forschung wird derzeit auf europäische Ebene ausgeweitet, um das digitale Patientenmodell zukünftig in kommerziell genutzte Systeme einzubinden und im medizinischen Alltag zur Anwendung zu bringen.

Software und IT-Wirtschaft

Im Bereich Software und IT-Wirtschaft fokussieren wir uns auf Unternehmen, die Software herstellen, integrieren oder verwenden. Wir möchten auch Sie in Ihren datenintensiven Anwendungen unterstützen, um vom Datenmanagement bis zur visuellen Nutzerschnittstelle effiziente und interaktive Lösungen zu entwickeln.

 

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Edge-KI: Innovative Anwendungen möglich

Das europäische Exzellenznetzwerk dAIEDGE fördert die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Edge-Computing-Plattformen. Durch die Kombination von Edge Computing und KI können Geräte Entscheidungen in Millisekunden treffen, indem sie die Daten direkt vor Ort verarbeiten. Dies ermöglicht neue Anwendungen in Bereichen wie autonomes Fahren, personalisierte digitale Hilfe und intelligente Serviceroboter. Das Fraunhofer IGD ist Teil des Projektkonsortiums und leitet die Pilotentwicklung im Bereich Smart City und Autonomer Robotik. Das Netzwerk arbeitet eng mit anderen europäischen KI-Initiativen zusammen und hat ein Projektvolumen von 14,4 Millionen Euro

 

 

Netzwerkanalyse vereinfacht

NetCapVis vereinfacht die Analyse von Netzwerkdaten und unterstützt Sicherheitsbeauftragte in Organisationen ohne eigene IT-Abteilung bei Netzwerkausfällen und Datenmissbrauch. Die Software ergänzt das Open-Source-Tool Wireshark und ermöglicht, Netzwerkanalysen übersichtlich darzustellen. Mit Filteroptionen und einem Zeitstrahl lassen sich Informationen nach IP-Adressen und Datenformaten filtern. Durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz kann NetCapVis erkennen, welche Applikation ein bestimmtes Problem verursacht. Die Software schließt die Lücke zwischen komplexen kostenpflichtigen Lösungen und kostenlosen, aber anspruchsvollen Softwaretools.

 

Synthetische Gesichtsbilder: Diskriminierungsfreie KI

Das Training KI-basierter Gesichtserkennungssoftware basiert zukünftig auf fiktiv erzeugten Gesichtsbildern. Öffentlich zugängliche Fotodatenbanken dürfen aus datenschutzrechtlichen Gründen dazu nicht mehr verwendet werden. Zudem könnten Systeme, die mit echten Gesichtern trainiert wurden, diskriminieren, denn Algorithmen zur Gesichtserkennung funktionieren nicht bei allen Hauttönen und Geschlechtern gleich gut. Die Fraunhofer-Lösung umgeht diese Probleme und generiert synthetische Trainingsdaten für die Entwicklung von Gesichtserkennungssystemen.

Maritime Wirtschaft

Wir unterstützen die Digitalisierung der maritimen Branche. Durch marktgerechte Produkte und neue Geschäftsmodelle sichern wir gemeinsam Ihre technologische Leistungsfähigkeit. Wenn es darum geht, die Meere als Wirtschaftsraum nachhaltig zu nutzen, können Sie auf unsere Innovationskraft und unser Wissen um die besonderen Anforderungen und Randbedingungen der maritimen Wirtschaft setzen. Wir unterstützen Sie mit bedarfsgerechten Lösungen im, am und auf dem Wasser.

 

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Umweltschutz beim Tiefseebergbau

Im Projekt DeepSeaProtection wird ein multisensorisches Monitoringsystem für den produktionsbegleitenden Umweltschutz beim Tiefseebergbau entwickelt. Die Basis bilden multifunktionale Bodenstationen. Sie werden um das Fördergebiet positioniert und scannen mit speziellen »Jo-Jo-Sonden« die Wassersäule, tauschen akustisch Daten aus und dienen als Knotenpunkte für die sichere Unterwasserkommunikation und die Navigation von beweglichen Tiefseegeräten (Fördersysteme, Autonomous Underwater Vehicles (AUVs), Remotely Operated (ROVs) etc.). Hauptakteure sind bionische AUVs. Sie schwärmen von Dockingstationen auf dem Crawler als operative Tiefsee-Task-Force für vielfältige 3D-Überwachungsaufgaben aus.

 

Sicherheit im europäischen Seeverkehr

Die Gefahrenabwehr im Seeverkehr ist von größter Bedeutung. Sie sorgt nicht nur dafür, dass Fracht und Passagiere in und aus EU-Häfen reibungslos befördert werden, sondern ist auch für den Schutz wichtiger maritimer Einrichtungen entlang der Küsten und Flüsse unerlässlich. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Schiffe und maritime Infrastrukturen sowie das gesamte marine Ökosystem ausreichend vor möglichen illegalen Handlungen geschützt werden, indem auch die Unterwassersicherheit gefördert wird. Das Projekt UnderSec hat am 1. Oktober 2023 offiziell seine Tätigkeit unter Koordination des Fraunhofer IGD aufgenommen.

Immersive Trainingsumgebung für die Offshore-Sicherheitsausbildung

Wir nutzen VR-Technologien, um das Training für den Umgang mit Risiken und Notfallsituationen auf Offshore-Windrädern oder Offshore-Plattformen zu verbessern. So können Teilnehmende kognitive und motorische Fähigkeiten in Stresssituationen trainieren, ohne in Gefahr zu geraten. In sicherem Umfeld werden die Vorteile und Grenzen der Kombination von virtuellen Technologien mit realen Trainingsumgebungen untersucht. Das Projekt »Next Reality« untersucht auch die psychophysischen, ethischen und rechtlichen Auswirkungen sowie die Akzeptanz neuer Trainingsmethoden.

Bioökonomie und Infrastruktur

Wir begleiten Wirtschaft und öffentliche Institutionen dabei, Infrastrukturen technologisch fortschrittlicher, sozial inklusiver und grüner zu gestalten. Unsere Lösungen zielen dabei auf alle Bereiche des urbanen Zusammenlebens. Mit unserer Kernkompetenz Visual Computing geben wir Ihnen technologische und methodische Werkzeuge an die Hand, damit wir uns alle den globalen Herausforderungen stellen können: dem Klimawandel, Gesundheitsrisiken, der Energieversorgung und der nachhaltigen Entwicklung von Raum und Flur.

 

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Sensorbasierte Identifikation von Pflanzenarten im Grünland

Wir setzen auf die digitale Erkennung von Pflanzenarten im Grünland. Dabei kommen Drohnen mit verschiedenen Kamera- und Sensortechnologien zum Einsatz und sammeln hochauflösende räumliche und zeitliche Daten im sichtbaren sowie im Infrarot-Spektrum. Mithilfe von maschinellem Lernen lassen sich aus diesen Daten die Pflanzenzusammensetzung, die Deckung einzelner Arten oder die Position von Individuen einer Art ableiten. Das ist entscheidend für Precision Farming und die Optimierung der Wiesen- und Weidewirtschaft. Vor allem können darüber die Biodiversitätsleistungen einer Fläche quantifiziert und in-Wert gesetzt werden. Diese Anwendung soll in Zukunft auch für staatliche Förderungen zertifiziert werden.

 

Wuchsparameter im Ackerbau per App

 Pflanzenzüchter messen Parameter wie Wuchshöhe, Biomasse und vor allem Ertrag – und das oft noch manuell. Es hat sich allerdings gezeigt, dass auch mittels mulispektral- und LiDAR-Daten eine Abschätzung von Biomasse und Ertrag bei Feldfrüchten möglich ist. Wir untersuchen daher, inwiefern sich diese Daten eignen, um Ertragsparameter in Roggen und Triticale zu erfassen. Dabei verwenden wir Machine-Learning-Methoden, um die Bilddaten in 2D und in 3D automatisiert auszuwerten. Die Ergebnisse sollen schlussendlich in einer App übersichtlich visualisiert werden.

 

Bildbasierte Lahmheitserkennung bei Kühen

Lahmheit gehört zu den am häufigsten auftretenden Symptomen bei Milchkühen. Sie ist nicht nur ein Indikator für Erkrankungen und Tier-Unwohlsein, sondern geht überdies mit einer verringerten Milchleistung einher. Eine Erkennung der Lahmheit ist nach dem aktuellen Stand der Technik Zeit- und Expertise-aufwendig, weshalb es unser Ziel ist, sie unter Einsatz von Computer-Vision-Methoden automatisiert zu erfassen. Dieses System soll die Lahmheit so früh wie möglich erkennen, um die Schmerzen und den daraus folgenden Leistungseinbruch so gering wie möglich zu halten.   

Kultur- und Kreativwirtschaft

Je realistischer 3D-Darstellungen auf uns wirken, desto facettenreicher sind die Anwendungsgebiete. Unser breites Spektrum an 3D-Technologien verhilft Ihnen zu einzigartiger Genauigkeit bis ins kleinste Detail. Dank unserer etablierten 3D-Drucktechnologien und 3D-Scanningtechnologien bieten wir neben hochpräziser Einzelanfertigung ebenso wirtschaftliche und schnelle Verfahren für Großserien an. Von der Erfassung über die Visualisierung bis hin zur Reproduktion – wir kennen uns damit aus, Geometrien hochpräzise zu erfassen und wiederzugeben.

 

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Dinos und mehr in 3D

Das Museum für Naturkunde (MfN) Berlin ist mit mehr als 30 Millionen Objekten eines der größten Naturkundemuseen in Deutschland und zählt zu den zehn renommiertesten Naturkundemuseen der Welt. Unser 3D-Digitalisierroboter CultArm3D FT10 unterstützt das Museum bei einer großen Digitalisierungskampagne. Der vollautomatische Scan-Arm verfügt über einen Drehteller am Boden und kann Objekte bis zu 1000 kg vermessen und scannen.

Virtuell nach Schiffswracks tauchen

Im November 2023 eröffnete das Rostocker Schifffahrtsmuseum die Sonderausstellung WRACKS. Darin können Besucherinnen und Besucher unter anderem mit einer VR-Brille in ein Wrack eintauchen, es aus nächster Nähe betrachten und das ursprüngliche Aussehen des Schiffs nachempfinden – eine Visualisierungsarbeit des Fraunhofer IGD im Auftrag der Gesellschaft für Schiffsarchäologie e. V., die nun Kunstinteressierten neue Perspektiven eröffnet.

 

Mit KI Farben antiker Kunstwerke rekonstruieren

Im EU-geförderten Forschungsprojekt PERCEIVE geht es um eine neue Art der Wahrnehmung, Ausstellung und Erforschung alter Werke. Wir entwickeln als wissenschaftlich-technischer Koordinator eine Künstliche Intelligenz, die innerhalb weniger Sekunden darstellen kann, wie ein Kunstwerk und seine Farben bei verschiedenem Lichteinfall wirken – egal ob textile Robe, Ölgemälde oder steinerne Statue. Als Datenbasis genügen wenige Fotos. Darauf aufbauend kann die KI vorhersagen, wie das Kunstwerk in fünfzig oder einhundert Jahren aussehen wird. Folglich lässt sich prognostizieren, wann eine Instandsetzung aufgrund der fortschreitend verblassenden Farben notwendig sein wird. Die rein web-basierten Werkzeuge kommen nicht nur Fachleuten zugute, sondern unterstützen Museen auch dabei, ihre Ausstellungsstücke virtuell zu präsentieren oder Exponate mithilfe von Augmented Reality in den Häusern digital zu erweitern.

Wissenschaftliche Exzellenz

Neugierde ist unser Antrieb! Wir tüfteln täglich an neuen Lösungen, um unsere bestehenden Anwendungen zu verbessern, beim Kunden zu integrieren oder ganz neue Ideen zu verwirklichen. Die Basis für unseren Erfolg ist eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung und eine nachhaltige Anbindung an die universitäre Grundlagenforschung an allen Standorten.

 

Research Coach

Als eines der wenigen Fraunhofer-Institute beschäftigen wir einen eigenen Research Coach, der sich dem wissenschaftlichen Nachwuchs widmet. Er berät alle Beschäftigten bei Fragen zum Publizieren und unterstützt bei der Entwicklung der wissenschaftlichen Laufbahn.

 

Wissenschaftliche Vernetzung

Das Fraunhofer IGD arbeitet mit anderen Forschungseinrichtungen sowie Universitäten und Hochschulen in verschiedenen Initiativen und Projekten eng zusammen, wie beispielsweise dem Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE, dem Zentrum für Angewandtes Quantencomputing ZAQC oder dem Ocean Technology Campus Rostock.

Praxiserfahrung für Studierende

Wir bieten laufend Praktika und Anstellungen für Studierende an. Viele, die auf diesem Wege bei uns hineingeschnuppert haben, finden später den Weg als wissenschaftliches Personal erneut zu uns.

Akademische Lehre

Mitarbeitende des Fraunhofer IGD haben insgesamt fünf Professuren an der TU Darmstadt sowie der Universität Rostock inne und halten ca. 30 unterschiedliche Vorlesungen pro Jahr.

Abschlussarbeiten bei Fraunhofer

Wir betreuen Bachelor- und Masterarbeiten in allen Abteilungen, 2022 waren es rund 75 an allen Standorten.

Publikationen

Die zahlreichen Publikationen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IGD auch 2023 wieder veröffentlicht haben, beweisen die exzellente Forschungsleistung unseres Instituts.

Best Paper Award

Jedes Jahr prämiert eine unabhängige Jury aus externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die besten Veröffentlichungen auf der Computer Graphics Night.

Unsere Spin-offs

Technologische Innovationen in den Wirtschaftskreislauf und in die Öffentlichkeit bringen – das ist die Mission der Fraunhofer-Gesellschaft. Ausgründungen bilden eine wichtige und vor allem effektive Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft und sind ein direkter Katalysator für den Innovationstransfer. Ohne den funktionierenden Transport von Forschungserkenntnissen in die unternehmerische Anwendung sind viele Entwicklungen nicht denkbar. Der richtige Gründergeist und unternehmerisches Denken sind, gepaart mit wissenschaftlicher Exzellenz, die wichtigsten Bausteine für ein erfolgreiches Spin-off. Das Fraunhofer IGD ist seit Jahren eines der ausgründungsstärksten Institute der Fraunhofer-Gesellschaft: echter Gründergeist für Spitzentechnologie.

Autonome 3D-Scans in höchster Qualität

Seit August 2023 bietet die Verus.Digital GmbH den am Fraunhofer IGD entwickelten vollautomatischen Scan-Arm CultArm3D in verschiedenen Modellvarianten am Markt an.

Die mehrfach national und international ausgezeichnete Technologie ist das weltweit erste autonome und farbechte 3D-Digitalisiersystem, das wiederholbar hohe Qualität bei vordefinierter Zielauflösung garantiert. Der Scan-Arm hat sich bereits bei renommierten Museen und Institutionen in der Praxis bewährt und unterstützt dabei, komplette Sammlungen zu digitalisieren. Kunden können aus unterschiedlichen Versionen mit zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten und Modulen das für ihre Bedarfe optimale System zusammenstellen. Inbegriffen ist immer eine kontinuierliche Kundenbetreuung durch das Gründerteam sowie die Beratung, auf welche Weise sich bestimmte Digitalisierungsprojekte am besten umsetzen lassen. Institutionen mit geringerem Digitalisierbedarf bietet die Verus.Digital GmbH 3D-Digitalisierdienstleistungen an, die sowohl hochauflösende 3D-Modelle als auch kompaktere Formate beinhalten – wie 3D-Modelle für die Web-Darstellung, für Videos oder 3D-Druckmodelle.

Übersicht all unserer Spin-offs

Fraunhofer-Forschung wirkt

Um ihre ökonomischen Wirkungen konkret zu analysieren, hat die Fraunhofer-Gesellschaft in einer Reihe von Studien wiederholt analysieren lassen, welchen Impact ihre Forschungsaktivitäten für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland leisten. Alle Studien sind veröffentlicht und frei zugänglich. Die Publikation »Fraunhofer-Forschung wirkt« bietet eine knappe Zusammenfassung der Kernaussagen dieser Studien und ist hier zum Download verfügbar:

www.fraunhofer.de/de/forschung/leistungsangebot/wirkung-von-fraunhofer-forschung.html.