Visual Computing Report

Auf ein Wort

Liebe Freunde und Partner,

Wir werden wohl auch im kommenden Jahr mit so verschiedenartigen Herausforderungen und Problemen konfrontiert sein wie kaum eine Generation vor uns. Wissenschaft und Forschung spielen deshalb gerade jetzt eine bedeutende Rolle. Denn hier arbeiten Expertinnen und Experten daran, Entwicklungen zu erkennen und Lösungen auszuarbeiten. Dass die Forschungen am Fraunhofer IGD dank der Kompetenz im Bereich Visual Computing an der Schnittstelle zwischen Innovation und praktischer Anwendung ansetzen, macht unsere Arbeit in besonderer Weise vielschichtig und relevant. Nicht zuletzt, weil wir uns verstärkt an Branchen orientieren und intensiv fördern, abteilungsübergreifend zusammenzuarbeiten, haben wir eine Dynamik erreicht, die den Weg ebnet von der technischen Innovation zu erfolgreichen Produkten.

Ein gutes Beispiel dafür ist der neuartige Forschungsbereich Bioökonomie und Infrastruktur, den wir im vergangenen Jahr am Fraunhofer IGD in Rostock gegründet haben. Schwerpunkt wird die nachhaltige (Weiter-)Entwicklung einer ressourcenschonenden und emissionsreduzierenden Landwirtschaft sein: Wir wollen Betrieben, Unternehmen und öffentlichen Institutionen wirkungsstarke digitale Verfahren zur Verfügung stellen, um die landwirtschaftliche Wertschöpfung gezielt auszubauen. Und wir arbeiten an Werkzeugen, damit landwirtschaftliche Betriebe besser mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen können. Das betrifft sowohl den Pflanzenanbau und die tiergerechte Nutztierhaltung als auch die forstwirtschaftliche Nutzung von Mooren und die Aufzucht im Meer. Mit unseren digitalen Technologien aus der KI-gestützten Nah- und Fernerkundung werden wir das Rüstzeug bereitstellen, das den aktuellen Herausforderungen in der Acker- und Grünlandwirtschschaft gerecht wird

Andere, aktuelle Forschungsschwerpunkte bergen weiterhin ein umfangreiches Innovationspotenzial, insbesondere in den Branchen Automotive, Gesundheit und Pflege, Software und IT-Wirtschaft, Maritime Wirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Auch hier wollen wir unsere Engagements weiter ausbauen, genau wie unsere Forschungen etwa im Bereich des Quantencomputings und zum Metaverse. Zudem sind weitere Ausgründungen geplant.

Die Zahl unserer Aufgaben und Projekte wird also auch im kommenden Jahr ähnlich hoch sein wie unser Anspruch, neues Wissen anwendbar zu machen. Es erwartet uns viel Arbeit. Was aber könnte für uns Forschende motivierender sein, als dicht am Puls wichtiger technologischer Entwicklungen zu bleiben und diese sinnvoll mitzugestalten?

 

Institutsleitung
Prof. Dr. techn. Dieter W. Fellner Dr.-Ing. Matthias Unbescheiden

Unsere Expertise: Visual Computing

Unsere Kompetenzen und Technologien gliedern sich in vier Leistungsbereiche und decken alle anwendungsrelevanten Kompetenzfelder im Visual Computing ab. Unsere crossfunktionalen Teams aus Expertinnen und Experten unterstützen in sechs Fokusbranchen Kundschaft aus Wirtschaft und Politik mit flexiblen Softwarelösungen.

Leistungsbereiche

Problemanalyse

Vorhandene Prozesse und Geschäftssysteme werden analysiert, indem wir verfügbare Daten und Datenquellen strukturiert durchsuchen, aggregieren, fusionieren und verknüpfen, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Dabei sind ein optimales Datenmanagement sowie eine effiziente Datenhaltung und -verarbeitung für uns relevant, um über eine Kombination aus automatischen Analytics-Methoden und Visualisierung wesentliche Erkenntnisse aus den Datenmengen zu erzielen.

Kunden erhalten mittels Big Data, Machine Learning und KI-Methoden einen tiefen Einblick in ihre Daten und in die Zusammenhänge, welche in ihren heterogenen Daten stecken.

Konzeption von Software- und Hardwaresystemen

Basierend auf einer detaillierten Anforderungsanalyse werden über einen nutzerzentrierten, agilen und iterativen Ansatz Software- und Hardwaresysteme konzipiert, die auf den Kunden und seine spezifischen Aufgaben mit dem Ziel der Visualisierung komplexer Daten zugeschnitten sind.

Mittels der Identifikation der technischen Bausteine und Verfahren werden Zielbilder für neue Systeme und Verbesserungsvorschläge für bestehende Systeme erstellt.

Optimale Bedienbarkeit, User Centered Design (HCI, UI), Effizienz und neuartige Funktionalitäten sind unser Ziel. Wir garantieren dies unseren Kunden durch Software-Entwurfsmethodiken, -Entwicklungsumgebungen und -Testmethoden auf Industriestandard.

Entwicklung von Prototypen

Ergebnis unserer Tätigkeit muss nicht nur ein Konzeptpapier sein, sondern es kann auch ein belastbarer Prototyp entstehen, der sich umfänglich auf alle Leistungsmerkmale hin prüfen lässt.

Dabei erfolgt das Prototyping iterativ und in intensivem Austausch mit dem Kunden, sodass wesentliche Designentscheidungen zu Funktionalitäten schnell und effizient abgestimmt werden können und Entwicklungen immer zielorientiert erfolgen.

Durch den schnellen Aufbau von Prototypen bieten wir mithilfe von Tests und Validierungen den Nachweis von Machbarkeit und Nutzen, helfen Risiken zu minimieren und Entscheidungen über Umsetzungen zu treffen.

Realisierung und Implementierung visuell-interaktiver Systeme

Individuelle Lösungen oder auch Prototypen werden zu einem anwendungsbereiten operativen System entwickelt, das sowohl in der Software als auch in der Hardware replizierbar ist.

Mittels HW/SW-Integration, Tests und dem Roll-out werden diese Lösungen so umgesetzt, dass sie optimal in die existierende Systemumgebung des Kunden integriert werden können.

Zusätzlich zu einer Betreuung in der Einführungsphase gibt es die Softwarelösungen zum Kauf oder zur Lizenzierung mit fortlaufender Betreuung.

Auch zertifizierte Software-Entwicklungsprozesse nach DIN EN ISO sind auf Nachfrage möglich.

Unsere Kernkompetenzen

 

Das Fraunhofer IGD ist Ihr Partner für angewandtes Visual Computing. Unser breites technologisches und wissenschaftliches Know-how bündeln wir in 15 Kernkompetenzen.

Automotive

Im gesamten Automotive-Sektor entwickeln wir visuell-interaktive Lösungen der nächsten Generation für alle Phasen des automobilen Produktlebenszyklus – vom Entwurfsprozess und Design Review über technische Simulationen bis hin zur Qualitätskontrolle beim Produzieren der einzelnen Bauteile. Auf diese Weise verändern wir mit Ihnen zusammen die Mobilität der Zukunft.

 

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Ressourcenschonende Qualitätskontrolle

Im Projekt ZDZW (Zero Defect, Zero Waste) entwickeln 27 EU-geförderte Partner bis August 2025 neue Technologien zur Abfallvermeidung in der Industrie. Der Fokus liegt dabei auf der Qualitätskontrolle, um Produktionsfehler frühzeitig zu erkennen und Ressourcen zu schonen. Die Projektpartner streben eine 100-prozentige Kontrolle an. Das Fraunhofer IGD konzentriert sich auf die 3D-Erfassung von Bauteilen, den Abgleich mit CAD-Modellen und die AR-gestützte Qualitätssicherung. Mit 3D-Kameras können thermoplastisch umgeformte Bauteile auf Schäden geprüft werden. Augmented Reality visualisiert die Prüfergebnisse.

 
 

Logistikprozesse optimieren

Das Projekt MUPOL analysiert Ansätze zur Multi-Party-Optimierung im Logistiksektor. Ziel ist es, dass  Transportdienstleister ein gemeinsames Protokoll zur effizienten Auftragszuweisung nutzen. Optimierungskriterien sind die Minimierung von Leerfahrten, Gesamtkosten und CO2-Emissionen. Eine 10-prozentige Reduzierung der Leerfahrten könnte den Lkw-Verkehr in Österreich um 4,5 Prozent senken. Unsere Sicherheitskonzepte senken die Transportkosten und motivieren zur Umstellung auf umweltfreundliche Fahrzeuge, was den Zielen des European Green Deal entspricht. Das Protokoll gewährleistet den vertraulichen Umgang mit Informationen.

 

Werkzeugverschleiß in Echtzeit überwachen

Die Wirtschaftlichkeit von KMU in der Blechbearbeitung hängt stark von der Verarbeitungsqualität ab, die durch Werkzeugverschleiß beeinflusst wird. Derzeit erfolgt die Überwachung meist stichprobenartig, was die Produktion stört. Wir haben die Verschleißentwicklung in mehrstufigen Umformprozessen untersucht und eine Richtlinie für KMU entwickelt. Ein kostengünstiger Inline-Sensor ermöglicht die Echtzeitüberwachung mit Photometric Stereo und analysiert Bauteile mit bis zu 600 Hüben pro Minute. So können Unternehmen schnell reagieren und Stillstandzeiten sowie Ausschuss minimieren. Diese systematische Erforschung des Werkzeugverschleißes bietet den Unternehmen eine valide Entscheidungsgrundlage zur Effizienzsteigerung ihrer Produktionsprozesse.

Gesundheit und Pflege

Wir widmen unsere Leistungen Unternehmen der industriellen Gesundheitswirtschaft und der medizinischen Versorgung. Mit unseren digitalen Lösungen für die individuelle Gesundheit werden wir die Medizin personalisieren, wobei wir beim Entwickeln und bei der Evaluation Patientenschutz, Datensicherheit, Diagnoseabsicherung und systematische Dokumentation berücksichtigen. Unsere Anwendungen unterstützen bei der Prävention zu Hause und am Arbeitsplatz, bei der Diagnostik und Therapie in der Arztpraxis und Klinik, aber auch bei der Rehabilitation und Pflege.

 

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Hessen vernetzt Forschung und Pflege: Verein erhält Förderung

Im Juni 2023 wurde der Verein »Team Innovative Pflege« gegründet, initiiert vom Fraunhofer IGD und Partnern, um die Digitalisierung in der Pflege voranzutreiben. Der Verein plant u.a. die Errichtung eines Forschungs- und Transferzentrums für moderne digitale Pflegeansätze, das an eine Pflegeeinrichtung angegliedert ist. Dort sollen neueste Forschungsergebnisse praxisnah angewendet und der Wissenstransfer soll erleichtert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit dem 1. Januar 2025 den Aufbau des Netzwerks als »DATIpilot Innovationscommunity« mit bis zu 5 Mio. Euro über vier Jahre. Ziel ist es, Forschung, Industrie und Pflege zu vernetzen und nachhaltige Innovationen zu entwickeln.

 

Automatisierte Analyse von Lungen-Ultraschalldaten

Im Projekt LUSCOV werden KI-gestützte Softwaretools zur automatischen Analyse von Lungen-Ultraschalldaten entwickelt. Diese Tools ermöglichen eine objektive und schnelle Bewertung der Lungensituation. Mithilfe des standardisierten DEGUM-Lungen-Ultraschallprotokolls für Covid-19-Erkrankungen zeichnen sie Videodaten auf, die für Pneumonien charakteristische Lungensignale erfassen. Die Software erkennt diese Signale automatisch und berechnet einen Lungen-Score, der den Patientenstatus abbildet. Dadurch lässt sich eine Pneumonie frühzeitig erkennen und der Therapieerfolg durch Folgeuntersuchungen überwachen. Die Tools erfordern weniger Expertenwissen, geschultes Personal kann die Auswertung übernehmen. Das entlastet Experten, die sich auf komplexe Fälle konzentrieren können, und erleichtert den Klinikalltag durch effizienteres Management.

 

Nutzerfreundliche Digitale Zwillinge für die Medizin

Im Projekt MeDiTwin wird eine benutzerfreundliche Plattform für Digitale Zwillinge entwickelt, die Patienten bei der Verwaltung ihrer Gesundheitsdaten unterstützt und Ärzten eine sichere Datennutzung ermöglicht. Eine zentrale, sichere und übersichtliche Datenspeicherung erlaubt Patienten, ihre Gesundheitsdaten besser zu überprüfen und den Zugriff gezielt zu steuern. Gleichzeitig profitieren Ärzte von strukturierten Informationen, die flexibel nach Krankheiten oder Organen organisiert sind. ATHENE trägt mit seiner Expertise dazu bei, dass höchste Sicherheitsstandards für Gesundheitsdaten und ein sicherer Austausch zwischen Institutionen gewährleistet sind.

Software und IT-Wirtschaft

Im Bereich Software und IT-Wirtschaft fokussieren wir uns auf Unternehmen, die Software herstellen, integrieren oder verwenden. Wir möchten auch Sie in Ihren datenintensiven Anwendungen unterstützen, um vom Datenmanagement bis zur visuellen Nutzerschnittstelle effiziente und interaktive Lösungen zu entwickeln.

 

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Geodaten sicher vernetzen

 

Im Projekt InGeoDTM wird der nationale Geodatenraum InGeo-X entwickelt, der den Austausch schützenswerter Geodaten unter transparenten und sicheren Rahmenbedingungen ermöglicht. Mit einem Datentreuhändermodell werden rechtliche und organisatorische Hürden überwunden, um Daten aus unterschiedlichen Bereichen wie Smart City, Forstwirtschaft und Energiewirtschaft effizient zu nutzen. Ziel ist es, isolierte Datensilos zu verbinden und so innovative Anwendungen und bessere Planungsgrundlagen zu schaffen.

 

Digitale Privatsphäre stärken

Das Projekt PriVis hilft Usern digitaler Dienste, ihre Privatsphäre zu schützen. Transparente Visualisierungen zeigen, wo die eigenen Nutzerdaten verwendet und welche Informationen gesammelt, verarbeitet oder weitergegeben werden. So können Anwenderinnen und Anwender  fundiert entscheiden, ob sie der Nutzung ihrer Daten zustimmen, diese einschränken oder ablehnen möchten. Dies fördert das Vertrauen zwischen Dienstleistern und Kunden und stärkt die digitale Datensouveränität.  

 

Quantencomputing: Fokus auf chemisch-pharmazeutische Anwendungen

Das am Fraunhofer IGD ansässige Zentrum für Angewandtes Quantencomputing (ZAQC) in Darmstadt treibt die Erforschung und Anwendung von Quantencomputing in Industrie und Wirtschaft voran. Es identifiziert und priorisiert Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie, um deren Potenzial für die hessische Wirtschaft nutzbar zu machen. Der Fokus liegt dabei im chemisch-pharmazeutischen Bereich, hier wird eine frühe Anwendbarkeit erwartet. Für die Politik eröffnet das ZAQC die Möglichkeit, Hessen als Vorreiter in einer Schlüsseltechnologie zu positionieren und die digitale Souveränität des Landes zu stärken. ((Alternativer letzter Satz:)) Aus diesem Grund wurde nun eine zweite Förderphase ausgerufen, da das ZAQC die Chance bietet, Hessen als Vorreiter in einer Schlüsseltechnologie zu positionieren.

Maritime Wirtschaft

Wir unterstützen die Digitalisierung der maritimen Branche. Durch marktgerechte Produkte und neue Geschäftsmodelle sichern wir gemeinsam Ihre technologische Leistungsfähigkeit. Wenn es darum geht, die Meere als Naturraum zu schützen und als Wirtschaftsraum nachhaltig zu nutzen, können Sie auf unsere Innovationskraft und unser Wissen um die besonderen Anforderungen und Randbedingungen der maritimen Wirtschaft setzen. Wir unterstützen Sie mit bedarfsgerechten Lösungen im, am und auf dem Wasser.

 

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Zukunftscluster startet in zweite Förderphase

Mit einer erneuten Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über 15 Millionen Euro geht der Zukunftscluster Ocean Technology Campus Rostock in die zweite Runde. Seit 2021 treibt der Campus nachhaltige Meeresnutzung und technologische Innovation voran. Mit über 100 Partnern startet die zweite Projektphase, die Talente in Ausbildung und Forschung fördert, Start-ups unterstützt und Lösungen für globale Herausforderungen entwickelt. Ziel ist es, die Meerestechnik weiterzuentwickeln und die Fachkräfte von morgen auszubilden.

 

Digitaler Zwilling der Ozeane

Das EU-Projekt ILIAD entwickelt einen Digitalen Zwilling der Ozeane. Es kombiniert verschiedene Datenquellen wie Satelliten, Sensoren und Modellierungen, um ein umfassendes Abbild der Ozeane zu erstellen. Das System soll die Überwachung, Analyse und Vorhersage von Meeresbedingungen verbessern und damit unter anderem zur Förderung von Nachhaltigkeit und zum Schutz der Meere beitragen. Zu den Zielen gehört es, Entscheidungen in Bereichen wie Fischerei, Schifffahrt und Umweltschutz zu optimieren und eine bessere Grundlage für Forschung und politische Maßnahmen zu bieten.

Testfeld für maritime Innovation im Digital Ocean Lab

Das Digital Ocean Lab (DOL) in der Ostsee bei Rostock ist ein unabhängiges Testfeld für unbemannte maritime Systeme. Es bietet eine hochmoderne Unterwasserumgebung zur Entwicklung und Erprobung innovativer Technologien für Positionierung, Kommunikation und Datengewinnung. Forschungseinrichtungen, Unternehmen und öffentliche Institutionen nutzen das DOL, um neue Lösungen zu testen und fortzuentwickeln – von autonomen Unterwasserfahrzeugen bis zu maritimen Sensoren. Ziel ist es, die Sicherheit und Innovation im maritimen Umfeld zu fördern.

Bioökonomie und Infrastruktur

Wir begleiten Wirtschaft und öffentliche Institutionen dabei, Infrastrukturen technologisch fortschrittlicher, sozial inklusiver und grüner zu gestalten. Unsere Lösungen zielen dabei auf alle Bereiche des urbanen Zusammenlebens. Mit unserer Kernkompetenz Visual Computing geben wir Ihnen technologische und methodische Werkzeuge an die Hand, damit wir uns alle den globalen Herausforderungen stellen können: dem Klimawandel, Gesundheitsrisiken, der Energieversorgung und der nachhaltigen Entwicklung von Raum und Flur.

 

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Automatisierte Schmerzerkennung bei Labormäusen

Die Überwachung des Wohlbefindens von Labormäusen ist gesetzlich und ethisch vorgeschrieben. Traditionell bewertet man Schmerzen durch Beobachtung der Gesichtsausdrücke. In Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Rostock entwickeln wir ein bildbasiertes System, das leichte bis schwere Schmerzen bei Mäusen durch die Analyse der Gesichtsausdrücke automatisch erkennt. Dieses System soll in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden. Kurzfristig zielt das Projekt auf die Automatisierung der Grimace-Skala ab; langfristig ist die Integration in individuelle Heimkäfige geplant, um die Schmerzüberwachung für Laborpersonal und Haustierbesitzer zu erleichtern. Unsere Technologien ermöglichen die kontinuierliche und vollautomatisierte Überwachung und Dokumentation von Tierverhalten und Vitaldaten, unterstützen die Einhaltung von Tierwohlstandards und fördern somit ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.

 

Hilfe für bedrohte Moore mittels Digitalisierung und KI

Im Projekt VALPEATS entwickeln Fraunhofer-Forschende gemeinsam mit Projektpartnern eine Monitoring-Plattform zur Erfassung und Bewertung des Zustands von Mooren. Die Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzfläche und der Klimawandel lassen die Moore austrocknen und geben dabei enorme Mengen an CO2 in die Atmosphäre ab. Im Projekt ist ein interdisziplinäres Team von Fachleuten im Feld ebenso eingebunden wie ein Netzwerk von Sensoren, Drohnen und KI-Tools. VALPEATS schafft die Voraussetzungen, um Moore zu schützen und Maßnahmen zur Wiedervernässung zu planen.

 

KI für Umwelt und Nachhaltigkeit

Das Projekt LabelledGreenData4all analysiert die Potenziale von Machine Learning (ML) im Umweltbereich und erarbeitet strategische Empfehlungen für das Umweltressort. Ziel ist es, den Mehrwert von KI für Nachhaltigkeitsziele nutzbar zu machen, die doppelte Transformation von Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu fördern und die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen, annotierten Umweltdaten zu erhöhen. Dadurch wird die Innovationskraft der Datensätze gestärkt und der Einsatz von KI in der Umweltforschung beschleunigt.

Kultur- und Kreativwirtschaft

Je realistischer 3D-Darstellungen auf uns wirken, desto facettenreicher sind die Anwendungsgebiete. Unser breites Spektrum an 3D-Technologien verhilft Ihnen zu einzigartiger Genauigkeit bis ins kleinste Detail. Dank unserer etablierten 3D-Drucktechnologien und 3D-Scanningtechnologien bieten wir neben hochpräziser Einzelanfertigung ebenso wirtschaftliche und schnelle Verfahren für Großserien an. Von der Erfassung über die Visualisierung bis hin zur Reproduktion – wir kennen uns damit aus, Geometrien hochpräzise zu erfassen und wiederzugeben.

 

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Urpferdchen in 3D – detailgetreuer Digitaler Zwilling

Das Fraunhofer IGD setzt mit seiner 3D-Scantechnologie neue Maßstäbe für die Digitalisierung von Kulturerbe. Besonders im Fokus stand im vergangenen Jahr ein Urpferdchen-Fossil, das bereits 2023 in der UNESCO-Welterbestätte Grube Messel entdeckt wurde. Mit dem autonomen 3D-Scanroboter konnte dieses wertvolle Fossil ein Jahr später farbgetreu und präzise digitalisiert werden. Das Ergebnis ist ein detailgetreuer Digitaler Zwilling, der Wissenschaft und Öffentlichkeit dauerhaften Zugang zu diesem bedeutenden Fund bietet.

Digitale Erfassung ohne Kompromisse

Die Digitalisierung anspruchsvoller Oberflächen wie die des Urpferdchens stellt enorme Herausforderungen dar, insbesondere bei feinen Strukturen und geometrischer Komplexität. Der autonome 3D-Scanroboter des Fraunhofer IGD erfasst Objekte in höchster Präzision und eliminiert die Notwendigkeit manueller Nachbearbeitung. Diese Technologie ermöglicht es, einzigartige Kulturgüter wie das Urpferdchen für künftige Generationen digital zu bewahren und zugänglich zu machen.

 

Zukunftsweisende Technologie für das Kulturerbe

Die Entwicklung von Standards für die 3D-Farbkalibrierung und die Integration multispektraler Datenerfassung stehen im Mittelpunkt künftiger Forschungsarbeiten. Ziel ist ein konsolidiertes, KI-basiertes Modell, das Ergebnisse verschiedener Messtechnologien kombiniert und analysiert.

Urpferd 2.0: Digitalisierung eines Fossils aus der Urzeit

Datenschutz und Datenverarbeitung

Wir setzen zum Einbinden von Videos den Anbieter YouTube ein. Wie die meisten Websites verwendet YouTube Cookies, um Informationen über die Besucher ihrer Internetseite zu sammeln. Wenn Sie das Video starten, könnte dies Datenverarbeitungsvorgänge auslösen. Darauf haben wir keinen Einfluss. Weitere Informationen über Datenschutz bei YouTube finden Sie in deren Datenschutzerklärung unter: https://policies.google.com/privacy

Wissenschaftliche Exzellenz

Neugierde ist unser Antrieb! Wir tüfteln täglich an neuen Lösungen, um unsere bestehenden Anwendungen zu verbessern, beim Kunden zu integrieren oder ganz neue Ideen zu verwirklichen. Die Basis für unseren Erfolg ist eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung und eine nachhaltige Anbindung an die universitäre Grundlagenforschung an allen Standorten.

 

Research Coach

Als eines der wenigen Fraunhofer-Institute beschäftigen wir einen eigenen Research Coach, der sich dem wissenschaftlichen Nachwuchs widmet. Er berät alle Beschäftigten bei Fragen zum Publizieren und unterstützt bei der Entwicklung der wissenschaftlichen Laufbahn.

 

Wissenschaftliche Vernetzung

Das Fraunhofer IGD arbeitet mit anderen Forschungseinrichtungen sowie Universitäten und Hochschulen in verschiedenen Initiativen und Projekten eng zusammen, wie beispielsweise dem Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE, dem Zentrum für Angewandtes Quantencomputing ZAQC oder dem Ocean Technology Campus Rostock.

Praxiserfahrung für Studierende

Wir bieten laufend Praktika und Anstellungen für Studierende an. Viele, die auf diesem Wege bei uns hineingeschnuppert haben, finden später den Weg als wissenschaftliches Personal erneut zu uns.

Akademische Lehre

Mitarbeitende des Fraunhofer IGD haben insgesamt fünf Professuren an der TU Darmstadt sowie der Universität Rostock inne und halten ca. 30 unterschiedliche Vorlesungen pro Jahr.

Abschlussarbeiten bei Fraunhofer

Wir betreuen Bachelor- und Masterarbeiten in allen Abteilungen, 2022 waren es rund 75 an allen Standorten.

Publikationen

Die zahlreichen Publikationen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IGD auch 2023 wieder veröffentlicht haben, beweisen die exzellente Forschungsleistung unseres Instituts.

Best Paper Award

Jedes Jahr prämiert eine unabhängige Jury aus externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die besten Veröffentlichungen auf der Computer Graphics Night.

Unsere Spin-offs

Technologische Innovationen in den Wirtschaftskreislauf und in die Öffentlichkeit bringen – das ist die Mission der Fraunhofer-Gesellschaft. Ausgründungen bilden eine wichtige und vor allem effektive Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft und sind ein direkter Katalysator für den Innovationstransfer. Ohne den funktionierenden Transport von Forschungserkenntnissen in die unternehmerische Anwendung sind viele Entwicklungen nicht denkbar. Der richtige Gründergeist und unternehmerisches Denken sind, gepaart mit wissenschaftlicher Exzellenz, die wichtigsten Bausteine für ein erfolgreiches Spin-off. Das Fraunhofer IGD ist seit Jahren eines der ausgründungsstärksten Institute der Fraunhofer-Gesellschaft: echter Gründergeist für Spitzentechnologie.

Die wetransform GmbH...

... ist ein 2014 gegründetes Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD und beschäftigt derzeit 16 Personen (Stand: Februar 2025).

Das Unternehmen wetransform stellt Datenplattformen bereit, die die Zugänglichkeit, die Nutzbarkeit und den Nutzwert von Umwelt- und Geodaten signifikant verbessern. Diese Plattformen werden von über 1.300 Organisationen in ganz Europa genutzt, um mehr als 70 000 verschiedene Datensätze mit einem Gesamtvolumen von mehr als 100 Terabyte verfügbar zu machen. Erreicht wurde dies durch die konsequente Umsetzung offener Standards, durch innovative Verfahren zur datengetriebenen Modellierung und Datenharmonisierung sowie durch einen hohen Automatisierungsgrad aller Analyse- und Verarbeitungsschritte.

Neben Datenplattformen entwickelt wetransform KI-gestützte Lösungen für Waldwirtschaft und Umwelt. Das Unternehmen spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des European Green Deal Data Space und unterstreicht damit seine Position als Innovationsführer im Umweltdatensektor.

Im Forschungsprojekt »LabelledGreenData4All« – Nachhaltigkeitspotenzialanalyse für die Zweckmäßigkeit und den Aufwand von Datenannotationen für Machine-Learning-Modelle – haben wetransform und das Fraunhofer IGD ihre Expertise gebündelt, um strategische Empfehlungen für den Einsatz von Machine-Learning-Modellen im Umweltressort zu erarbeiten. wetransform leitet das Projekt und fokussierte sich auf den Bedarf, das Potenzial und die Wirkung annotierter Daten. Ein zentraler Aspekt war, die Verfügbarkeit von annotierten Umweltdaten und umweltrelevanten Daten zu verbessern und den sektorübergreifenden Datenaustausch in Datenräumen zu fördern.

Das Fraunhofer IGD konzentrierte sich auf die Evaluierung und Analyse bestehender Annotationsverfahren sowie deren Skalierbarkeit und Ergebnisqualität. Auf dieser Basis wurde ein Vorgehensmodell für die Datenannotation unter Berücksichtigung verschiedener Datenarten und Anwendungsfälle entwickelt.

Die Forschungsergebnisse von LabelledGreenData4All tragen dazu bei, KI im Umweltbereich effizient und nachhaltig zu nutzen. Das Projekt leistet somit einen aktiven Beitrag zur Beschleunigung eines KI-basierten Klima- und Umweltschutzes.

Übersicht all unserer Spin-offs

Fraunhofer-Forschung wirkt

Um ihre ökonomischen Wirkungen konkret zu analysieren, hat die Fraunhofer-Gesellschaft in einer Reihe von Studien wiederholt analysieren lassen, welchen Impact ihre Forschungsaktivitäten für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland leisten. Alle Studien sind veröffentlicht und frei zugänglich. Die Publikation »Fraunhofer-Forschung wirkt« bietet eine knappe Zusammenfassung der Kernaussagen dieser Studien und ist hier zum Download verfügbar:

www.fraunhofer.de/de/forschung/leistungsangebot/wirkung-von-fraunhofer-forschung.html.