REQUAS: Professorales Personal rekrutieren und qualifizieren

Pressemitteilung /

Bund und Länder fördern im Rahmen ihres gemeinsamen Programmes "FH-Personal" die Rekrutierung und Qualifizierung professoralen Personals an Fachhochschulen beziehungsweise Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Rund 2,5 Mio. Euro erhält die Hochschule RheinMain (HSRM), die insbesondere in den Fachbereichen Ingenieurwissenschaften und Design Informatik Medien investiert werden. Insgesamt stellen Bund und Länder in den kommenden acht Jahren über 430 Mio. Euro zur Verfügung, um Fachhochschulen/HAW in der Entwicklung und Umsetzung standortspezifischer Personalgewinnungskonzepte zu unterstützen.

© Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain
v.l.: Prof. Dr. Arjan Kuijper (Research Coach am Fraunhofer IGD), Ayse Asar (Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst), Dr. Michael Meister (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung), Prof. Dr. Bodo Igler (Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hochschule RheinMain) und Prof. Dr. Eva Waller (Präsidentin der Hochschule RheinMain).

"Das Projekt 'REQUAS' ist ein gutes Vorbild für Innovationen bei der Gewinnung beziehungsweise Rekrutierung erstklassigen professoralen Personals. Durch die angestrebte kooperative Ausbildung von Fachkräften werden sowohl die Hochschule RheinMain bei der Steigerung ihrer Attraktivität als auch die beteiligten Fraunhofer-Institute und die Region als Ganzes profitieren", sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Michael Meister.

Die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Ayse Asar betont: "Die erfolgreiche Teilnahme der Hochschule RheinMain an diesem Bund-Länder-Programm – wie der der hessischen Hochschulen überhaupt – bezeugt die hohe Qualität ihrer Arbeit. Die Gewinnung neuer innovativer Professorinnen und Professoren, aber auch der vom Land Hessen finanzierte Aufbau eines wissenschaftlichen Mittelbaus sowie das Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche sind die zentralen, ineinandergreifenden Elemente, um die anwendungsorientierten Forschung an HAW und damit den Wissenstransfer in Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt zu stärken."

"Wir freuen uns sehr über diesen Bescheid. Alle Beteiligten in den Fachbereichen, der Verwaltung, im Präsidium und in den Fraunhofer-Instituten haben sich intensiv für das Thema eingesetzt. Mit den bewilligten Mitteln wird die Hochschule RheinMain ein Angebot schaffen, das die Qualifizierung und Karriere hin zu einer Professur an der HSRM systematisch miteinander verbindet", so Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Eva Waller.

Kooperation mit Fraunhofer-Instituten

Als Pilotprojekt sollen in Kooperation mit drei Fraunhofer-Instituten in Darmstadt und Mainz Strukturen zur Gewinnung und Entwicklung professoralen Nachwuchses aufgebaut werden. Bei den Instituten handelt es sich um das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) und das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF) in Darmstadt sowie um das Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme (IMM) in Mainz. "Für die Fraunhofer-Institute ist es selbstverständlich, immer eng mit den örtlichen Hochschulen zusammenzuarbeiten. Dank der direkten persönlichen Bindung auf allen Ebenen können Ergebnisse der gemeinsamen Forschung effizient in die Anwendung gebracht und das gemeinsame Angebot im Bereich Wissens- und Technologietransfer gezielt erweitert werden. Die zahlreichen industriellen Kontakte der Fraunhofer-Institute ermöglichen eine breite Vernetzung sowie den Transfer und die Öffnung der Forschung in die Gesellschaft", erklärt Prof. Dr. Arjan Kuijper, Research Coach am Fraunhofer IGD.

"Diese Kooperation mit den Fraunhofer-Instituten war bereits bei der Antragsstellung ein Alleinstellungsmerkmal unserer Hochschule. Mit der Umsetzung des Vorhabens werden an der Hochschule RheinMain neue Wege beschritten: Erstmals wird in Kooperation mit Instituten einer außerhochschulischen Forschungseinrichtung eine systematische Entwicklung und Rekrutierung professoralen Personals betrieben“, sagt Prof. Dr. Bodo Igler, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hochschule RheinMain.

Mit den angestrebten Qualifizierungsmaßnahmen will die Hochschule Personal mit einem Qualifikationsprofil für den professoralen Nachwuchs generieren, das über den Arbeitsmarkt schwer zu gewinnen ist. Sie benötigt hochqualifizierte Professorinnen und Professoren mit Erfahrung in Wissenschaft und Praxis. Wissenschaftliches Personal, das von einem Fraunhofer-Institut kommt, bringt sowohl Erfahrung in angewandter Industrieforschung als auch in der Einwerbung von Drittmitteln mit.

Attraktivität der Hochschule deutlich steigern

Darüber hinaus soll über die Kooperation mit den Fraunhofer-Instituten und den damit verbundenen Beschäftigungsoptionen die Attraktivität der Hochschule als Arbeitgeberin deutlich gestärkt werden. "Generell wollen wir die bereits bestehende fachliche Zusammenarbeit vertiefen und auf das Gebiet der Personalentwicklung erweitern, sodass eine intensivere Vernetzung in der Region stattfinden kann", so Prof. Dr. Bodo Igler. Die Maßnahmen sollen zudem zu einer nachhaltigen Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des professoralen Personals an der HSRM beitragen.

Zum Bund-Länder-Programm

Die im Rahmen des Bund-Länder-Programms "FH-Personal" ausgewählten Hochschulen werden unter anderem bei der Einrichtung von Kooperationsplattformen, Schwerpunktprofessuren, Tandem-Programmen sowie kooperativen und strukturierten Promotionsprogrammen unterstützt. Auch die Umsetzung weiterer innovativer Ideen zur Verbesserung der Personalgewinnung und -qualifizierung wird gefördert. Das Bund-Länder-Programm hat insgesamt einen Mittelumfang von über 430 Millionen Euro und läuft bis zum Jahr 2028. Das Programm wird von Bund und Ländern gemeinsam getragen.