A multifaceted Model for the layered Orchestration of independent Visual Analysis Tools
Promotion von Lars Nonnemann

Herzlichen Glückwunsch! Lars Nonnemann, Mitarbeiter in der Abteilung »Visual Computing« in Rostock, hat am 30. Juni 2025 seine Dissertation »A multifaceted Model for the layered Orchestration of independent Visual Analysis Tools« erfolgreich verteidigt.
Zusammenfassung
Die wachsende Menge an Informationen, die wir täglich erzeugen und sammeln, erfordert neue, ausgeklügelte Lösungen, um Analysen zu erleichtern und Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Aus diesem Grund werden stetig neue Visual-Analytics-Werkzeuge entwickelt, die auf spezifische Anwendungsdomänen zugeschnitten sind. Die Umsetzungen reichen dabei von deskriptiven Bibliotheken bis hin zu vollumfänglichen Frameworks, die darauf abzielen, den Arbeitsablauf von Domänenexperten zu erleichtern.
Die heterogene und isolierte Natur dieser Tools stellt jedoch eine Herausforderung dar, wenn unterschiedliche Datenquellen und Funktionalitäten kombiniert werden müssen. Um mit diesem Problem umzugehen, beinhalten aktuelle Methoden zur Koordination von Tools entweder die Erstellung eines neuen Systems, das alle Funktionen integriert, oder sie erfordern, dass Benutzer in den verschiedenen Phasen einer Analyse unterschiedliche Tools manuell anwenden. Beide Ansätze sind ressourcenintensiv und umständlich, was die Benutzerfreundlichkeit und Effizienz für Domänenexperten einschränkt.

Um eine flexiblere Lösung zu finden, präsentiert diese Arbeit einen neuartigen Ansatz zur Orchestrierung von Visual-Analytics-Werkzeugen durch ein mehrschichtiges, workflow-orientiertes Koordinationsmodell. Dieses Modell zielt darauf ab, die konzeptionellen, räumlichen und zeitlichen Trennungen der interaktiven visuellen Analyse zu überwinden, welche die effektive Anwendung von Multi-Tool-Workflows derzeit behindern.
Durch ein leichtgewichtiges Koordinationsmodell ermöglicht der Ansatz eine flexible, minimal invasive Kopplung auf der Datenebene zwischen ansonsten unabhängigen Werkzeugen. Ergänzt durch einen ausgearbeiteten Ansatz für VI-Ensembles auf der Ansichtsebene bietet diese Arbeit daher eine praktikable Lösung für das Mantra Integrate what is necessary and couple what is possible, um den domänenspezifischen Anforderungen der Benutzer gerecht zu werden.
Das vielschichtige Modell wurde durch eine Konfigurations- sowie eine Steuerungsschnittstelle operationalisiert und als Open-Source-Anwendung implementiert. Die Anwendung wurde dabei in einem dreistufigen Evaluierungsprozess gemeinsam mit verschiedenen Benutzergruppen entwickelt und optimiert, um die benutzerorientierte Erstellung und Ausführung von Workflows in Form von analytischen Werkzeugketten zu unterstützen.
Die schrittweise Evaluierung bestätigte die Umsetzbarkeit des Ansatzes in praktischen Szenarien – insbesondere in der medizinischen Datenanalyse, wo die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit der Arbeitsabläufe durch eine Anpassung an die realen Analyseprozesse der Benutzer verbessert wurden.
Durch die Verknüpfung unabhängiger visueller Analysen über eine einheitliche Schnittstelle legt diese Arbeit den Grundstein für nachhaltige, anpassungsfähige Prozesse mit mehreren Visual-Analytics-Werkzeugen und fördert den Übergang zu zugänglicheren, benutzerorientierten und integrierten Lösungen im Bereich der visuellen Analyse.
