Fraunhofer Austria gründet Innovationszentrum „KI4LIFE“ in Kärnten

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Seit ihrer Gründung 2008 unterstützt die Fraunhofer Austria Research GmbH Unternehmen aller Größen und Branchen als unabhängiger Partner mit Know-how und Expertise. Zu den Standorten Wien, Graz und Wattens, an denen bereits jetzt mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an anwendungsorientierten Lösungen arbeiten, kommt nun mit dem Innovationszentrum »Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“ – kurz KI4LIFE – in Klagenfurt ein vierter Standort hinzu. Seit 1. Oktober 2019 arbeitet dort bereits ein Startteam aus WissenschaftlerInnen an konkreten Problemlösungen, um Kärntner Unternehmen bei den Herausforderungen der Digitalisierung zu unterstützen. Im Vollausbau soll die Mitarbeiterzahl auf 15 Vollzeitangestellte steigen, langfristig ist ein weiteres Wachstum auf 30 geplant. Das Innovationszentrum wird vorerst in unmittelbarer Nähe der Universität Klagenfurt – in der Universitätsstraße 102 – angesiedelt sein, im Juli 2020 zieht es in den Lakeside Park.

Ermöglicht wird das Zentrum durch ein Bündnis starker Partner: Fraunhofer stellt Spitzen-Knowhow und ein aus weltweit 72 Instituten und über 26.000 ForscherInnen bestehendes Netzwerk zur Verfügung, führende Kärntner Unternehmen wie Infineon Austria bringen ihre Kompetenzen, ihr Netzwerk und ihren Bedarf ein, die Wirtschaftskammer Kärnten sowie die Wirtschaftskammer Österreich und die Industriellenvereinigung legen einen direkten Draht zu Unternehmen, die Stadt Klagenfurt und das Land Kärnten stärken das Zentrum mit seiner Unterstützung. Sieben Forschungsgruppen der Fakultät für Technische Wissenschaften der Universität Klagenfurt betreiben Forschung in fachlicher Nähe zur Ausrichtung des Zentrums und werden durch Kooperationen Synergien erschließen. Über das bestehende Konsortium hinaus sind zukünftig Kooperationen mit Joanneum Research und der Fachhochschule Kärnten geplant. Mit seiner anwendungsorientierten Forschung wird KI4LIFE die Brücke zwischen universitärer Forschung und Industrie schlagen.  

Die Zusammenarbeit mit der Universität, die über den Wissensaustausch hinaus auch noch die Zusammenarbeit bei herausfordernden Industrieprojekten umfasst, ist eine der drei Säulen des Tätigkeitsprofils von KI4LIFE. Eine weitere wesentliche Säule ist die Auftragsforschung im Rahmen der Projekttätigkeit, die auch die wirtschaftliche Basis des Zentrums darstellt. Die dritte Säule ist die Analyse- und Beratungstätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen. Dafür werden in Österreich verfügbare Instrumente wie zum Beispiel Beratungsschecks genutzt. Die Weiterqualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie das Thema Bildung spielen in allen Tätigkeitsbereichen des Innovationszentrums eine große Rolle.

Stellungnahme der Partner

„Die Zielsetzung des Zentrums ist die Unterstützung von Unternehmen in der Digitalisierung, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu sichern und neue Methoden durch maschinelle und künstliche Intelligenz für die Unternehmen zu erschließen. Der methodische Ansatz beruht auf dem bewährten Fraunhofer-Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Wir sehen in der Kombination des Expertenwissens und der maschinellen Intelligenz aus Daten eine große Chance für den Kärntner Wirtschaftsstandort.“
Prof. Dr. techn. Dieter W. Fellner, Geschäftsführer Fraunhofer Austria

„Das Innovationszentrums KI4LIFE von Fraunhofer Austria wird insbesondere Kärntner Wirtschafts- und Industriebetrieben durch Methoden der Künstlichen Intelligenz in verschiedensten Anwendungsbereichen unterstützen. Nicht nur für Industriebetriebe, sondern auch in anderen Branchen, wie beispielsweise im Tourismus oder im Gesundheits- und Pflegebereich sollen mittels KI neue Anwendungsfelder, neue Geschäftsmodelle und Prozessverbesserungen erzielt werden. Darüber hinaus sollen in Kooperation mit Wissenschaftlern anderer Forschungseinrichtungen, wie der Universität Klagenfurt oder von Joanneum Research in gemeinsamen Forschungsprojekten zukunftsweisende Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Entwicklungen auf internationalem Niveau betrieben werden. KI4LIFE soll sich zu einem international anerkannten Leuchtturm der KI-Forschung entwickeln und damit auch dem Land Kärnten internationale Anerkennung bringen.“
Univ. Prof. Prof. e.h. Dr.-Ing. Dr. h.c. Dipl. Wirtsch.-Ing. Wilfried Sihn, Geschäftsführer Fraunhofer Austria

„Dass sich ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft in Kärnten niederlässt, ist ein weiteres international sichtbares Ausrufezeichen, handelt es sich dabei doch um eine international renommierte und europaweit führende Organisation für angewandte Forschung. Das spricht zum einen einmal mehr für die steigende Attraktivität und das Vertrauen in den Standort Kärnten. Zum anderen liefert das Bundesland Kärnten den Beweis, dass wir als Wirtschaftsstandort im internationalen Vergleich nicht nur bestens mithalten können, sondern eine Vorreiterrolle einnehmen. Denn mit der Niederlassung von Fraunhofer nimmt unser Bundesland gemeinsam mit beispielsweise Infineon, dem Joanneum Research, dem Lake Side Park, Silicon Austria und vielen mehr europaweit eine führende Rolle bei der Entwicklung zukunftsträchtiger Komponenten und Lösungen ein.“
Dr. Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten

„Mit diesem Kooperationsprojekt gelingt es uns, ein weiteres starkes Forschungsinstitut nach Kärnten zu holen. Wir arbeiten seit 2013 kontinuierlich und erfolgreich daran, Kärnten vom F&E-Nachzügler zum Vorzugsschüler zu machen – und das immer mit starken Partnern an unserer Seite, wie beim Robotics-Institut der Joanneum Research, den Lakeside Labs, Wood K plus oder den Silicon Austria Labs. Die Mittel, die das Land Kärnten für das Innovationszentrum KI4LIFE setzt, werden in Grundlagenforschung sowie in den Aufbau von Kooperationen mit heimischen Klein- und Mittelbetrieben investiert. Es ist ungemein wichtig, unsere Kärntner KMUs im Bereich der Digitalisierung zu sensibilisieren und ihr Innovationspotenzial zu heben.“ 
Dr. Gaby Schaunig, Landeshauptmann-Stellvertreterin

 „Die Kärntner Wirtschaft soll maximal vom Potential der beiden Zukunftschancen Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz profitieren. Nur so bleibt der Wirtschaftsstandort auch künftig wettbewerbsstark und erfolgreich. Besonders für das Rückgrat der Kärntner Wirtschaft, unseren vielen Klein- und Mittelständischen Unternehmen, bietet das Fraunhofer Innovationszentrum einschlägiges Know-how und praxisorientierte Lösungen, für mehr wirtschaftliches Wachstum durch Innovationen im Zeitalter von KI und der Digitalisierung.“ 
Mag. Sebastian Schuschnig, Wirtschaftslandesrat

„Ich bin stolz darauf, dass es gelungen ist dieses internationale renommierte Forschungsinstitut nach Klagenfurt zu bringen. Es ist dies ein wichtiger Beitrag für die Servicierung und Unterstützung der Kärntner Wirtschaft und ihrer Unternehmen und stellt sicher, dass der Standort Klagenfurt am Wörthersee durch die Zusammenführung von Forschung, Bildung und Unternehmen am Standort des Lakesideparks gestärkt und weiterentwickelt wird. Es ist unser gemeinsames Ziel Klagenfurt am Wörthersee als attraktiven Standort für Innovation im Zentrum des Alpen-Adria-Raumes zu positionieren und weiterzuentwickeln. Klagenfurt am Wörthersee bildet als Landeshauptstadt ein attraktives Arbeits- und Lebensumfeld in dem die Gründung von neuen zukunftsorientierten Unternehmen gefördert werden kann und damit der Jugend Zukunftsperspektiven und sichere Arbeitsplätze geboten werden. Der Standort Lakesidepark ist eine Plattform für Unternehmen, Forschung und Bildung, die ausreichend Flächen für Wachstum zur Verfügung stellt und an dem interdisziplinäre Entwicklungsansätze Bildung und Forschung sowie Wirtschaftsförderung ineinanderfließen. Die Ansiedlung von Fraunhofer ist eine Aufwertung für diesen Standort. Das Institut, welches Forschung für die Praxis von Unternehmen anbietet, wird sich auch zu einer Schnittstelle zu anderen Forschungseinrichtungen wie Joanneum Research, Lakeside Labs, Austrian Institut of Technology, der Alpen-Adria-Universität und der FH Kärnten entwickeln die bereits an diesem Standort angesiedelt sind. Klagenfurt unterstreicht mit seiner Unterstützung dieser Einrichtung den Schwerpunkt Forschung und Bildung im Sinne der Leitbildpositionierung als SMART CITY.“
Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin Klagenfurt

 „Die Digitalisierung ist eine ganz wesentliche Chance. Dabei ist die Künstliche Intelligenz weltweit ein strategischer Schlüsselfaktor, ihre technologischen und wirtschaftlichen Potenziale sind quer durch alle Gesellschaftsbereiche enorm. Daher ist es umso bedeutender, dass wesentliche Akteure aus Wirtschaft, Forschung, Bildung und Politik nun gemeinsam die einzigartige Chance geschaffen haben, das Fraunhofer Innovationszentrums ‚KI4LIFE‘ nach Kärnten zu holen. Infineon hat dazu einen großen Beitrag geleistet. Fraunhofer stellt mit seiner Expertise allen Kärntner Unternehmen – großen wie kleinen – umfangreiche Innovationsleistungen zur Verfügung, die unserer Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärken. Damit setzen wir ein kräftiges Signal, von dem das gesamte Ökosystem in der Region und darüber hinaus profitiert.“
Dr. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG

„Für uns als Wirtschaftskammer ist es wichtig, unsere kleinen und mittleren Unternehmen auf die Reise in die Digitalisierung und in die Zukunft der Künstlichen Intelligenz mitzunehmen. Das neue Kärntner Fraunhofer Innovationszentrum KI4LIFE, übrigens das vierte in Österreich, wird mit seinen ausgewiesenen Fachleuten Kärntner KMU den Einstieg in konkrete Forschungs- und Entwicklungsprojekte erleichtern, um die Digitalisierung und damit die Zukunft in unsere Betriebe zu bringen.“ 
Jürgen Mandl, MBA, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten 

„Wir als WKÖ sehen dieses Projekt als wichtigen Baustein in der Gestaltung der KI-Landkarte Österreichs. Wir benötigen nicht nur Digital-Pioneers sondern Digital-Users, die die digitale Transformation in die Breite tragen. Nahezu 100 Prozent der Unternehmen sehen sich als „digital orientiert“, dennoch wird das volle Potenzial nicht ausgeschöpft, denn es fehlt vielen KMU an den erforderlichen Ressourcen und dem Know-how. KI4LIFE bildet hier eine wichtige Andockstation für unsere Betriebe, erfolgreicher Teil des Innovationsstandortes Österreich zu werden.“
Mag. Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)

„Künstliche Intelligenz ist dabei, die Produktionswirtschaft zu revolutionieren. An der Universität Klagenfurt gibt es schon einen starken Schwerpunkt. Vom neuen Fraunhofer-Institut „KI4Life“ erwarten wir uns die Verstärkung der Brücke hin zur Industrie, vor allem zu den Kleinen und Mittleren Unternehmen, deren Wettbewerbsfähigkeit sich dadurch deutlich verbessern wird.“
KommR. Mag. Timo Springer, Präsident der IV Kärnten

„Die Universität Klagenfurt setzt starke Schwerpunkte in IT, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz: Mit unserer Technischen Fakultät, dem neuen interfakultären Digital Age Research Center (D !ARC) und den Lakeside Labs stehen wir für Exzellenz und Innovation in Forschung und Lehre. Das Fraunhofer Innovationszentrum KI4LIFE direkt auf dem Universitätscampus eröffnet ausgezeichnete Möglichkeiten für kooperative Entwicklungen an der Schnittstelle von Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht der Mensch.“
Univ.-Prof. Dr. Oliver Vitouch, Rektor Universität Klagenfurt