Die Zukunft der künstlichen Intelligenz liegt nicht nur in zentralen Rechenzentren, sondern auch direkt an den Rändern des Netzwerks – auf sogenannten Edge-Geräten. Diese Form der dezentralen KI-Verarbeitung ermöglicht es, Daten direkt am Ort ihrer Entstehung zu analysieren, wodurch Reaktionszeiten verkürzt, Bandbreitenanforderungen reduziert und die Privatsphäre der Nutzer besser geschützt werden können. Das EU-geförderte Projekt dAIedge setzt genau hier an: Es entwickelt innovative Technologien für die nächste Generation von Edge-KI, um Europa im globalen Wettbewerb technologisch an der Spitze zu halten.
Neuromorphe Bildverarbeitung für Edge-KI – Forschung am Fraunhofer IGD
Der Schwerpunkt des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD liegt auf der Anwendung neuromorpher Bildverarbeitung – einer Technologie, die speziell für energieeffiziente, schnelle und robuste Datenanalyse in schwierigen Lichtverhältnissen entwickelt wurde. Diese Technologie bildet die Grundlage für die Pilotanwendungen des Projekts und ermöglicht eine echtzeitfähige, intelligente Entscheidungsfindung direkt am Ort der Datenerzeugung.
Einsatzgebiete für Edge-KI – Wie KI in Lagerhallen, im All und in Städten funktioniert
Das Fraunhofer IGD koordiniert im dAIedge-Projekt das Arbeitspaket „Demonstratoren“ und ist direkt an den Pilotprojekten Lagerlogistik und Smart City beteiligt – zwei von drei Beispiele, die das Potenzial von Edge-KI praxisnah aufzeigen.
1. Lagerlogistik (Warenhaus)
In großen Lagerhallen müssen Bestände rund um die Uhr überwacht und verwaltet werden. Hier können Mensch-Roboter-Kollaborationen die Effizienz deutlich steigern. Drohnen und Roboter mit Edge-KI analysieren die Umgebung in Echtzeit, führen Sicherheitschecks durch und identifizieren Fehler, ohne auf zentrale Server angewiesen zu sein.