Visuelle und autonome Qualitätssicherung von Airbag-Zündern in der Fertigung

Die entwickelte Software zur visuellen Endkontrolle in der Serienproduktion von Airbag-Generatoren ist eine Auftragsentwicklung für die Firma ZF-TRW. Durch eine spezielle Variante eines Gaussian-Mixture-Modells lernt die Software, welche Schwankungen in der Erscheinung eines Produktes normal sind und kann somit gezielt Abweichungen aufspüren und für eine manuelle Nachprüfung markieren.

Keine manuellen Endkontrollen mehr

In dem Werk in Laage werden täglich etwa 50.000 Airbag-Gas-Generatoren in verschiedenen Varianten produziert. Die ursprüngliche visuelle Endkontrolle im Werk bestand in der Verwendung einfacher Bildverarbeitungs-Verfahren und in einer manuellen Sichtprüfung der Bauteile durch die Mitarbeiter. Aufgrund der hohen Stückzahlen und fertigungsbedingten Materialschwankungen waren die bisherigen Endkontrollen risikobehaftet und führten zu sehr hohen Belastungen der Mitarbeiter.
 

Hohe Prüfgeschwindigkeit bei einer Erkennungsrate von 100 %

Da es sich bei Airbag-Gas-Generatoren um ein sicherheitsrelevantes Bauteil handelt, muss die Software besondere Kriterien erfüllen:

  • Erkennungsrate: 100 % (kein defektes Bauteil darf das Werk verlassen)
  • Pseudofehlerrate: < 0.1 % (Jedes mutmaßlich defekte Bauteil muss zur Nachkontrolle und verlangsamt somit die Produktion)
  • Hohe Prüfgeschwindigkeit: aktuell < 200 ms (Aufgrund der hohen Stückzahlen muss die Bewertung in Echtzeit erfolgen)
  • Anpassbarkeit auf verschiedene Generator-Varianten (Im Werk in Laage sind etwa 40 Produkt-Varianten im Einsatz)

Die Software ist im Werk in Laage im produktiven Einsatz und befindet sich zurzeit in der Ausrollung auf weitere Standort (z.B. Mesa in den USA und Xian in China).

Bauteil mit Defekt
Automatische Erkennung des Defekts
Bauteil ohne Defekt