Beschleunigte und präzisierte Absortiervorgänge mit Augmented Reality und KI-basierter Software ARRANGE

Die Software ARRANGE unterstützt Absortierprozesse mittels Augmented Reality. Zusammengehörige Teile werden direkt im Sichtfeld der Mitarbeitenden an der Produktionslinie farblich überlagert. So können Anwender im Automotive-Bereich durch beschleunigte Prozesse und eine minimierte Fehleranfälligkeit Kosten reduzieren.

Besonders in der Automobilindustrie gefragt: Die digitale Unterstützung von Absortierprozessen. Die Software ARRANGE vereinfacht mittels Farben das Absortieren von Blechteilen. Über eine Augmented-Reality-Brille wird den Mitarbeitenden in der Produktion angezeigt, zu welchem Kunden die ausgestanzten Objekte gehören. Die Teile von Auftrag A werden beispielsweise Rot überlagert, die von Auftrag B Gelb. Bei Blechen mit bis zu hundert Elementen zeigt sich das Potenzial der Lösung.

Während bestehende Lösungen reale Fotografien zum Anlernen der Künstlichen Intelligenz benötigen, nutzt ARRANGE 3D-Modelle. Die Software erkennt die realen Objekte also allein auf Basis synthetischer Daten.

 

Objektdetektierung und Posenschätzung als Basis

Entwickelt haben Forschende die Lösung im Rahmen eines Software-Campus-Projekts in Kooperation mit dem Werkzeughersteller und Automobilzulieferer Trumpf als Industriepartner. Basis der Software sind die Methoden der Objektdetektierung und der Posenschätzung.

Anwender profitieren in mehrerlei Hinsicht von ARRANGE. Der Einsatz der auf Künstlicher Intelligenz basierenden Software erhöht die Geschwindigkeit des Absortiervorgangs. Bislang glichen die Arbeitenden die aus dem Blech ausgestanzten Teile mit Abbildungen auf einem externen Display ab, um diese korrekt abzulegen. Mit einer AR-Brille vor Augen und der Software ARRANGE entfällt dieser Schritt. „Die Abstraktionsleistung entfällt, da die Elemente unmittelbar im Sichtfeld farblich überlagert werden“, erklärt Fabian Rücker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Fraunhofer IGD. Allein das reduziere die Fehleranfälligkeit im Absortierprozess. Wird eine Aktion falsch ausgeführt, gibt die Software ein Feedback.

 

Absortierunterstützung minimiert Kosten

Außerdem erfolgt ein Soll-Ist-Abgleich als weiterer Schritt der Qualitätssicherung. Entsprechen Bauteile nicht den eingespeisten 3D-Modellen, etwa weil sie Unebenheiten oder eine fehlerhafte Form haben, führt auch dies zu einer Fehlermeldung. Sowohl die Beschleunigung der Arbeitsschritte als auch die Fehlerminimierung helfen dem Anwender, Kosten zu reduzieren.