Mit der Kalibrierung von Unterwasser-Stereo-Kameras hat sich Tim Dolereit in seiner Dissertation beschäftigt. Wenn zwei Kameras aus unterschiedlichen Blickwinkeln zur gleichen Zeit Aufnahmen anfertigen, lassen sich daraus im Nachgang wertvolle 3D-Informationen aus der aufgenommene Szene zurückgewinnen. Die Voraussetzung ist eine exakte Bestimmung aller notwendigen Parameter. Gerade bei Unterwasser-Kameras ist diese Kalibrierung von besonderer Bedeutung. Unterwasser-Gehäuse schützen die empfindliche Technik, was zur Folge hat, dass neben der Konfiguration der Kameras selbst zusätzliche Gehäuseparameter kalibriert werden müssen. Gelingt eine exakte Kalibrierung der Unterwasser-Stereo-Kameras, kann der exakte Strahlengang unter Berücksichtigung von Lichtbrechung für die Rückgewinnung von 3D-Daten berechnet werden. Tim Dolereits Arbeiten bilden die Grundlage für vielseitige Einsatzmöglichkeiten, wenn es um die Erstellung von 3D-Modellen oder das Abschätzen von Distanzen geht. Die gewonnenen 3D-Daten ermöglichen beispielsweise die Digitalisierung archäologischer Fundstätten, die Vermessung von Unterwasser-Lebewesen, die Bestimmung von Biomasse oder auch die Navigation autonomer Unterwasser-Fahrzeuge. Zur Evaluation seiner Ergebnisse dienten ihm sowohl reale als auch simulierte Testdaten.
Die öffentliche Verteidigung der Dissertation zum Thema »A Virtual Object Point Model for the Calibration of Underwater Stereo Cameras to Recover Accurate 3D Information« fand am 26. September 2018 im Fraunhofer IGD in Rostock statt. Betreuer der Arbeit waren Prof. Dr. Bodo Urban sowie Prof. Dr. Uwe Freiherr von Lukas der Universität Rostock und Prof. Dr. Reinhard Koch von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.