- Projektbeschreibung
In COLABIS wird eine webbasierte Plattform entworfen und entwickelt, die die Entwicklung von urbanen Frühwarnsystemen ermöglicht und erleichtert. Ein spezieller Fokus liegt auf der Kombination von Umweltdaten, Simulations- und Crowdsourcing-Daten, sowie amtlichen und historischen Daten. Im Fokus der geplanten Arbeiten steht die Untersuchung kleinräumig auftretender Naturgefahren wie Starkregen, Überflutung und deren kaskadierende Effekte auf urbane Abwasser- und Straßenverkehrsnetze. Durch die Kombination und Fusion von Daten aus den verschiedensten Quellen soll hierfür ein aktuelles Lagebild als Mehrwert für die Entscheidungsunterstützung generiert werden. Der Prozess der Datenfusion beinhaltet hierbei die Datenerfassung und Abfrage, Datenanreicherung und Harmonisierung, sowie Ähnlichkeitsanalysen, und Methoden der Konflikterkennung und -auflösung beim Abgleich der verschiedenen Datenquellen. Die Konsistenz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Fusionsergebnisse hängt stark von der Datenqualität der jeweiligen Ausgangsdaten ab. Um hier eine Bewertung zu ermöglichen, werden in COLABIS entsprechende Qualitätsmaße entwickelt und in die entstehenden Methoden integriert.
Die Abteilung Geoinformationsmanagement setzt im Projekt zwei Schwerpunkte. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung von robusten und interoperablen Methoden auf Basis von Linked Data Mechanismen, um webbasierte Funktionalität zur räumlichen Datenfusion und -auswertung zu implementieren. Der wissenschaftliche Fokus liegt auf der kollaborativen Datentransformation, der semantischen Annotierung von Geodatensätzen und der Generierung und Verwertung von Linked Geodata.
Ein zweiter Schwerpunkt ist die Klassifizierung und Integration von Gebäudeoberflächen in 3D-
Stadtmodellen, um die Untersuchung von Auswaschungsprozessen zu unterstützen. Hierbei wird eine Machbarkeitsstudie zur Verwendbarkeit von Katasterdaten (ALKIS, ATKIS, OSM) und virtuellen 3D Stadtmodellen (CityGML) als Datenquellen durchgeführt, um die Verteilung der Schadstoffquellen abzuschätzen. Es wird evaluiert, ob diese Informationen als Näherung für die Schadstoffverteilung dienen können und ob sie einen guten Indikator für vertikale Auswaschungsvorgänge darstellen.