Das Gesundheitswesen von morgen gestalten!

eHealth-Kongress Rhein-Main und Hessen 2023

Unter dem Motto "Das Gesundheitswesen von morgen gestalten!" fand der 9. eHealth-Kongress Rhein-Main und Hessen statt. Eingeladen haben die vier Veranstalter: die Initiative gesundheitswirtschaft rhein-main (gwrm) e. v., das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI), die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hessen innovativ und die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen.

© georg-foto, offenbach am main
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Dr.-Ing. Wolfgang Müller-Wittig erläuterte in der Podiumsdiskussion Nutzen und Risiken der künstlichen Intelligenz im medizinischen Umfeld.
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Dr.-Ing. Stefan Wesarg stellte das Fraunhofer-Leitprojekt MED²ICIN vor.

IHK-Vizepräsident Klaus-Stefan Ruoff begrüßte beim eHealth-Kongress Rhein-Main und Hessen rund 300 Gäste in der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main. Der Kongress bot abermals allen Teilnehmenden eine Plattform, um über die großen Herausforderungen der Digitalisierung zu diskutieren. In diesem Jahr standen beim Kongress speziell die Chancen von künstlicher Intelligenz (KI) im Zentrum.

Nutzen zulassen, Risiken beherrschen

Die enormen Potenziale, die KI etwa für Diagnostik und Therapie mitbringt, zeigen sich bereits in verschiedenen Pilotprojekten. Einige davon werden in den Nachmittagsforen beim eHealth-Kongress vorgestellt und es wird gezeigt, wie sich die Modelle mit vielen zusammengeführten verlässlichen Informationen auch für andere Krankheiten einsetzen lassen. Ein Ergebnis, das sich Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, generell von KI-Technologien verspricht: „Diejenigen, die die Patientinnen und Patienten versorgen, sollen einfach und schnell mit hochwertigen und relevanten Informationen unterstützt werden, sodass die individuell bestmögliche Behandlungsentscheidung getroffen werden kann. Es geht hier um den Zugang zum weltweit vorhandenen medizinischen Wissen in Form von Daten und Informationen. Mithilfe der KI können diese kompakt und zielgenau auf die jeweilige Gesundheitssituation zugeschnitten und zur Verfügung gestellt werden“, sagt Ballast. Er ergänzt: „Auch wenn die KI, wie jede neue Technologie, Risiken mit sich bringen könne, sollten wir deshalb nicht auf das Nutzenpotenzial verzichten. Das Ziel muss es sein, die Risiken beherrschbar zu machen.“

KI im Gesundheitswesen: Aufklärung ist wichtig

Letzteres gehört für Dr.-Ing. Wolfgang Müller Wittig zum Tagesgeschäft: „Risiken, die mit KI verbunden sind, etwa die Sicherstellung der Cybersicherheit, müssen grundsätzlich bei jeder Produktentwicklung mitberücksichtigt werden.“ Der Leiter des Kompetenzzentrums Gesundheit und Pflege am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt vertritt den Kongress-Mitveranstalter IHK Hessen innovativ bei der Podiumsdiskussion. Das Fraunhofer IGD gestaltet Forschungsprojekte im Gesundheitswesen und entwickelt konkrete Anwendungen wie beispielsweise einen digitalen Patientenzwilling, die einen Mehrwert für die Gesundheitswirtschaft darstellen. Er hebt hervor: Neue Gesundheitsanwendungen, die KI-Software enthalten, können Therapien verbessern. Die Datensouveränität sei dabei nicht gefährdet. „Daten können anonymisiert verarbeitet und in Kohorten ohne Rückschlussmöglichkeit analysiert werden. Bei Forschungsvorhaben bleiben Grundrechte und Demokratie gewahrt“, stellt er klar. Wichtig sei es, über diese Möglichkeiten für die Forschung mehr aufzuklären und die Menschen an den neuen Technologien mehr teilhaben zu lassen. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass KI-Tools nicht als Blackbox erscheinen“, sagt Müller-Wittig.

 

Digitaler Zwilling im Gesundheitswesen

Dr.-Ing. Stefan Wesarg, Abteilungsleiter "Visual Healthcare Technologies" am Fraunhofer IGD, stellte das Fraunhofer-Leitprojekt MED²ICIN vor. Die Vision: Per Klick zur richtigen Prävention, Diagnose und Therapie.  Digitale Zwillinge sind in vielen Branchen gängige Praxis. Die Entwicklung eines digitalen Patientenmodells kann die Gesundheitsbranche von Grund auf revolutionieren. Digitale Innovationen in die gesamte Behandlungskette einzubinden, verbessert nicht nur die Patientenversorgung, sondern macht eine gezielte und wirksame Behandlung effizienter und damit kostengünstiger.

Interview in der Hessenschau mit Dr.-Ing. Stefan Wesarg, Abteilungsleiter Visual Healthcare Technologies am Fraunhofer IGD

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