- Projektbeschreibung
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und der Fraunhofer-Gesellschaft geförderte Forschungsprojekt CultLab3D hat zum Ziel, einen umfassenden Ansatz zur 3D-Massendigitalisierung, Annotation und Archivierung von Kulturgut umzusetzen.
Vorgesehen ist dabei die Entwicklung von Scantechnologien, mit denen große Mengen an dreidimensionalen Objekten durch einen automatisierten Prozess schnell und günstig in 3D digitalisiert werden. Für eine fotorealistische Darstellung der Objekte werden dabei Geometrie, Oberflächentextur und optische Materialeigenschaften wie Reflektion und Absorptionsverhalten berücksichtigt. In diesem Zusammenhang wird die neueste Generation von autonomen, nachgiebigen Robotern und Automatisierungssystemen als Plattform für optische Scan-Technologien und zielgerichtete fördertechnische Lösungen unter Berücksichtigung der Umgebungsbeleuchtung genutzt.
Das Projekt CultLab3D stellt sich damit der steigenden Nachfrage nach 3D-Massendigitalisierung im Kulturerbebereich und entwickelt ganzheitliche und ökonomische Lösungen für eine Industrialisierung der Prozesse.
Weiter beschäftigt sich das Projekt mit der Beantwortung von Fragestellungen zum Thema 3D wie:
- die Langzeitdatenhaltung von virtuellen 3D-Modellen in großem Umfang,
- die Entwicklung zukunftssicherer 3D-Formate,
- die allgemein gültige juristische Definition von Rechten an 3D-Modellen,
- sowie Strategien zur Zertifizierung der Herkunft virtueller Artefakte.
Gegenwärtig befindet sich CultLab3D in der Entwicklungsphase und Komponenten sollen Ende 2015 marktreif sein. Praxistests fanden 2014 in verschiedenen Museen, statt, bei denen Museumsobjekte von unterschiedlicher Größe und Material erfolgreich unter realen Museumsbedingungen in 3D digitalisiert wurden. Der Versuch hat gezeigt, dass die vollautomatische Erfassung schnell und in hoher Qualität unter realen Museumsbedingungen umgesetzt werden kann.