Nationales Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE

Das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE ist eine Forschungseinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft unter Beteiligung der Fraunhofer-Institute SIT und IGD sowie der Hochschulen TU Darmstadt und Hochschule Darmstadt. In einem bisher einzigartigen und innovativen Kooperations­modell von universitärer und außeruniversitärer Forschung betreibt ATHENE Spitzenforschung zum Wohl von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat und setzt Impulse in der Wissenschaft. Das Forschungszentrum arbeitet agil und effizient und kann so auch kurzfristig auf neue Herausforderungen und veränderte Bedrohungslagen reagieren.

ATHENE wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und hat seinen Standort in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Deutschlands erster Adresse für Cybersicher­heitsforschung.

Visuelle Analyse von Software-Schwachstellen

Heutige Softwaresysteme entstehen durch aufwändige Entwicklungsprozesse in komplexen Laufzeitumgebungen, die Fehler in Softwareprodukten praktisch unvermeidbar machen. Viele dieser Fehler führen zu Schwachstellen, die Angreifer ausnutzen können.  Automatische Software-Scanner unterstützen dabei, solche Schwachstellen zu detektieren, verifizieren und zu beheben.  Unsere Visualisierung hilft Entwicklern und Sicherheitsexperten dabei, einen Überblick über die Schwachstellen ihrer Software zu erhalten und deren Behebung effektiv zu priorisieren.

Unser Team verfügt über umfassendes Know-How zur Durchführung von Studien, Beratungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich der visuellen Analyse für Cybersicherheit und Privatsphäre.

Unsere Lösungen vereinen spezifische Nutzeranforderungen, Daten und Aufgaben zu Ihrer visuellen Speziallösung. Dabei kombinieren wir unsere Expertise aus der angewandten Forschung mit Prinzipien des User-Centered Designs. Sprechen Sie uns gerne an.

Allgemeine Informationen

 

Im Netzwerk den Überblick behalten

Sechs Stunden ohne Facebook, Instagram und Co. – für die US-amerikanische Facebook Inc. bedeutete dies einen massiven Einnahmeausfall.

Wie kommt es zu solchen Problemen? Wie lässt sich die Ursache möglichst schnell finden und beheben?

 

Visual Analytics für Cybersicherheit und Privacy

Für neue, unbekannte Schwachstellen nimmt interaktive Forensik eine wichtige Rolle bei der Analyse von Cyberangriffen ein. Hierfür müssen große Datenmengen verarbeitet und bestmöglich visualisiert werden. Hierfür haben sich Visual-Analytics-Methoden bewährt, die Algorithmen der automatischen Datenanalyse mit neuen Visualisierungsmethoden kombinieren, um eine Interaktion der Experten mit diesen Datenmengen zu ermöglichen.

Forschungsbereiche

Das Fraunhofer IGD ist Partner in ATHENE, dem Nationalen Forschungszentrum für Angewandte Cybersicherheit, in Darmstadt und entwickelt Lösungen, Strategien und Technologien zur Visualisierung entscheidungsrelevanter Daten in der Cybersicherheit.

Unsere Forschung im Einsatz

Visuell-interaktive Analyse von Netzwerkverkehr

Die Analyse von Netzwerkverkehr ist für Administratoren und Sicherheitsexperten von großem Interesse. Was sonst mit Werkzeugen wie Wireshark aufwändig ausgewertet werden muss, kann mit unserer Technologie NetCapVis visuell und interaktiv analysiert werden. Dabei steht das schnelle Arbeiten auch mit umfangreichen PCAP-Daten und die effektive Identifikation von Anomalien, unterstützt durch erklärbare KI-Methoden, im Vordergrund.

Visualisierung von globalen Geo-IP-Routen

Um Netzwerkverbindungen auch im globalen Internet bewerten zu können, ist es nützlich, geographische Informationen hinzuzuziehen. Unsere Technologie proBGP ermöglicht es, den Standort eines IP-Blocks über mehrere Zeitpunkte hinweg zu ermitteln und zu visualisieren. Zusätzlich kann das Routing zwischen zwei IP-Blöcken dargestellt und analysiert werden, um anomale Abweichungen von diesen Routen zu erkennen.

Analyse der Privatsphäre von Nutzungsdaten bei Online-Diensten

Online-Dienste werden für eine Vielzahl an Aktivitäten genutzt, wie Nachrichten, Unterhaltungen, Veröffentlichung von Inhalten oder Kontaktaufnahmen mit anderen. Diese Möglichkeiten bringen jedoch neue Bedrohungen der Privatsphäre mit sich – z.B. durch Erleichterung von Überwachung  oder durch personenbezogene Datenbanken. In den meisten Fällen haben Nutzer kaum einen Überblick über Ihre bei der Nutzung von Online Services gespeicherten persönlichen Daten.

Biometrische Systeme der nächsten Generation

Die biometrische Erkennung von Personen, etwa anhand ihres Gesichts, ihres Fingers oder ihrer Iris hat großes Potenzial für die Entwicklung von sicheren und zuverlässigen Identity-Management-Lösungen im industriellen, verwaltungstechnischen und hoheitsrechtlichen Bereich.

Unser Team verfügt über umfassendes Know-How in der Entwicklung, Evaluation und Beratung von Projekten im Bereich der Biometrie und der biometrischen Erkennung.

Unsere innovativen Lösungen treiben den Stand der Technik voran und vereinen spezifische Nutzeranforderungen, Sicherheit und Zuverlässigkeit für eine anwenderorientierte Speziallösung. Dazu kombinieren wir unsere langjährige Expertise aus der angewandten Forschung mit den aktuellsten, innovativen Ideen. Sprechen sie uns gerne an.

Aktuelle Herausforderungen und Projekte

 

Embedded Biometrics

Moderne biometrische Lösungen benötigen viel Rechenleistung, doch digitale Systeme werden in der heutigen Welt kleiner und komprimierter. Um nun biometrische Erkennungssysteme auch auf Low-End-Geräten einsetzen zu können, werden effiziente Lösungen benötigt. Wie können diese effiziente Lösungen aussehen, ohne dabei an Genauigkeit und damit Sicherheit zu verlieren?

 

Fairness und Bias

Biometrische Systeme finden zunehmend auch in kritischen Bereichen Anwendungen, etwa Grenzkontrollen oder Kriminalistik, wo sie das Leben von Menschen direkt beeinflussen können. Leider zeigen Studien immer wieder, dass sich biometrische Systeme nicht zwangsläufig fair verhalten. Doch warum sind einige biometrische Modelle diskriminierend und was ist notwendig um faire Systeme zu gestalten?

Forschungsbereiche

Das Fraunhofer IGD ist Partner in ATHENE, dem Nationalen Forschungszentrum für Angewandte Cybersicherheit, in Darmstadt und entwickelt Lösungen, Strategien und Technologien für die biometrischen Systeme der nächsten Generation zur Erhöhung der Cybersicherheit.

 

Biometric Sample Quality

Nicht jedes Bild ist gleich gut geeignet, um in der automatisierten Gesichtserkennung eingesetzt zu werden. Die Eignung von biometrischen Stichproben zur Erkennung wird auch als biometrische Qualität bezeichnet. Das Bestimmen von der biometrischen Qualität ist ein wesentlicher Schritt um Fehler zu vermeiden und vorzubeugen. Doch wie lässt sich die Qualität bestimmen und was beeinflusst die biometrische Qualität?

 

Erklärbarkeit und Interpretierbarkeit

Die Genauigkeit von biometrischen Systemen wird getrieben von den aktuellen Fortschritten im Bereich des Deep Learnings. Der Fortschritt kommt mit dem Nachteil, dass interne Zusammenhänge der hochkomplexen Modelle schwer nachvollziehbar sind. Doch um Vertrauen und Sicherheit in die biometrischen Entscheidungen aufzubauen ist Nachvollziehbarkeit wichtig. Doch wie werden hochkomplexe Modelle erklärbarer oder interpretierbarer?

 

Identifizierung in historischen Gemäldeporträts

Durch den Lauf der Zeit wurde die Information, welche Person in einem historischen Gemäldeporträt abgebildet wurde, häufig verloren. Heute können nur noch Vermutungen angestellt werden, welche historische Person auf dem Gemälde vom Künstler verewigt wurde. Wie kann die moderne biometrische Gesichtserkennung dabei helfen vergessen geglaubte Informationen wiederzuerlangen?

 

Erkennung von Präsentationsangriffen

Immer wieder wird versucht Biometrische Systeme zu überwinden. Bei sogenannten Präsentationsangriffen wird versucht mithilfe von Attrappen wie Gesichtsmasken, Videos oder Bildern das entsprechende System zu überlisten. Doch wie können diese Angriffe erkannt und so etwa ein unerlaubter Zutritt verwehrt werden?

 

Facemorphing

Dr. Naser Damer berichtet im Interview über die aktuelle Forschung am ATHENE-Center rund um das Thema Facemorphing.

 

Studie: Biometrische Erkennungssysteme im Verbraucheralltag

In der Studie „Biometrische Erkennungssysteme – Nutzen und Hemmnisse im Verbraucheralltag“ wurde, ausgehend von einer strukturierten Übersicht von aktuell von Verbrauchern genutzten und mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten fünf Jahren zur Nutzung angebotenen biometrischen Erkennungssystemen, eine Online-Befragung zur Ermittlung der Verbrauchersicht auf biometrische Erkennungssysteme durchgeführt.

 

Evaluierung biometrischer Systeme zur Identifizierung von Personen

Vier am Markt erhältliche Systeme zur Gesichtsidentifikation wurden von uns im Auftrag des BKA für den Einsatz in der Kriminalistik hinsichtlich ihrer Erkennungsleistung evaluiert.

 

Gesichtserkennung bei medizinischen Masken?

Funktionieren biometrische Gesichtserkennungssysteme noch trotz Masketragens? Die jüngste COVID-19-Pandemie hat den Wert der hygienischen und kontaktlosen Identitätsprüfung erhöht. Dies führte jedoch zu einer weit verbreiteten Verwendung von Gesichtsmasken, die unerlässlich sind, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Die Auswirkung des Tragens einer Maske auf die Gesichtserkennung in einer kooperativen Umgebung ist derzeit ein sensibles, aber noch wenig untersuchtes Thema.

Gefördert von: